Die Umfrage zu RDA, deren Ergebnisse im Folgenden vorgestellt werden, richtete sich an Lehrende bzw. Unterrichtende im Bereich Formalerschließung in den deutschsprachigen Ländern.
Zielgruppe waren KollegInnen, die haupt- oder nebenberuflich in der theoretischen Ausbildung von Bibliothekaren tätig sind. Der Online-Fragebogen wurde mit Hilfe einer professionellen Software (EFS Survey) erstellt. Die Fragen wurden vorab von einigen KollegInnen auf Verständlichkeit etc. geprüft.
Die Umfrage war vom 5. bis 31. Dezember 2012 online. Bekannt gemacht wurde sie über die RAK-List. Zusätzlich wurden Ausbildungseinrichtungen gezielt angeschrieben; auch haben einige TeilnehmerInnen im Kollegenkreis Werbung dafür gemacht. Insgesamt 28 TeilnehmerInnen haben die Umfrage vollständig beantwortet.
FRBR = Functional Requirements for Bibliographic Records
Die FRBR sind ein theoretisches Referenzmodell, das in abstrakter Weise das ‘bibliographische Universum’ abbilden soll. Eingesetzt wird dafür eine vom Design relationaler Datenbanken her bekannte Methode, das sog. Entity- Relationship-Modell. Dabei werden nicht nur alle benötigten Objekte (Entitäten) mit jeweils bestimmten Merkmalen (Attributen) definiert, sondern auch Beziehungen, die zwischen den Entitäten bestehen. Die FRBR stellen die Benutzer in den Mittelpunkt. Die Grundidee von FRBR-Katalogen ist es, gefundene Treffer sinnvoll zu gruppieren und die unterschiedlichen Beziehungen, die innerhalb der ‘bibliographischen Familie’ herrschen, transparent zu machen.
Elektronisches Publizieren im Internet ist heute in vielen Bereichen Realität geworden – bei der ‚grauen Literatur‘ vielleicht mehr noch als bei den Verlagen.
Immer häufiger erhält man z. B. bei Zeitschriften die Auskunft „erscheint nur noch online“. Dabei sind es keineswegs nur Mitteilungsblätter und Jahresberichte kleiner Vereine, die nicht mehr gedruckt werden – auch eine Institution wie beispielsweise das Statistische Landesamt Baden-Württemberg will wichtige Publikationen wie die ‚Statistischen Berichte‘ künftig ausschließlich im Internet anbieten.
Ebenso ist es bei der Arbeit in den bibliographischen Stellen (z. B. Landesbibliographie, Hölderlin-Bibliographie), Sonderabteilungen und Fachreferaten alltäglich geworden, auf einschlägige und inhaltlich substanzielle Online-Ressourcen zu stoßen, die man gerne festhalten und dauerhaft archivieren würde. Der praktische Umgang damit war bisher jedoch meist von einer gewissen Hilflosigkeit geprägt; die Materialien wurden – mit wenigen Ausnahmen – allenfalls in Linklisten aufgenommen oder gar auf Papier ausgedruckt. Gleichzeitig wuchs in den vergangenen Jahren die Einsicht, dass – trotz aller technischen Schwierigkeiten und der allgegenwärtigen Personalknappheit – der Sammel- und Archivierungsauftrag der regionalen Pflichtexemplarbibliotheken vor den Netzpublikationen nicht Halt machen dürfe.
Die beiden baden-württembergischen Landesbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart wollten sich der neuen Verantwortung offensiv stellen, wobei sich als natürlicher Kooperationspartner das Bibliotheksservice-Zentrum in Konstanz anbot. Im Oktober 2002 – kurz vor dem von Der Deutschen Bibliothek initiierten Workshop 'Langzeitverfügbarkeit elektronischer Dokumente' – wurde deshalb eine Vereinbarung zwischen der Badischen Landesbibliothek (BLB), der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) und dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) geschlossen. Das Ziel war die gemeinsame Entwicklung einer technischen Plattform und eines Geschäftsgangs für die Erschließung und Speicherung relevanter Netzpublikationen.
Seit Herbst 2003 trägt das Projekt den Namen 'Baden-Württembergisches Online-Archiv' (BOA) und ist unter der URL www.boa-bw.de erreichbar. Die technische Entwicklung wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg mit einer Anschubfinanzierung gefördert; für die beteiligten Bibliotheken gibt es allerdings derzeit weder Sondermittel noch zusätzliches Personal.