Inhalt:
- Die Digitale Bibliothek
- DL im BSZ
- Ein bunter Strauss...
- ...auch für Musikbibliotheken
- Besetzung / Gattung
- Gesichtspunkte
- Erfassung im SWB
- Kooperation? Ja, bitte!
- Auch nicht komplizierter als RAK, RSWK oder DDC!
- Oder?
- Katalog-Anreicherung
- SWBplus für Tonträger
- InfoDesk: Auskunft im Verbund
- InfoDesk: Stand
- Ein Konsortium für Musikbibliotheken?
- Langzeitarchivierung
- Beispiel "BOA"
- Dokumentmanagement oder LZA?
- Digitalisierung in Musikbibliotheken
- Beispiel: DNB
- Kooperation KOPAL
- Es gibt viel zu tun... Packen wir es an!
Ende der neunziger Jahre war der Modebegriff „Digitale Bibliothek“ in aller Munde; Klarheit oder Einigkeit über die Elemente, die zusammen die „Digitale Bibliothek“ bilden sollen, herrschte nicht. Zustimmung fanden Wendungen wie „the digital library is not a single entity – the digital library requires technology to link the resources of many“ (Karin Drabenstott, 1994).
Diesem Ausdruck des kooperativen Aufbaus der Digitalen Bibliothek fühlte sich das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg damals verpflichtet und sieht heute keinen Grund, davon abzurücken. Im Gegenteil: in der Zwischenzeit sind die Bedingungen klarer geworden: Als Initiative der einzelnen Bibliothek und der Bibliotheken zusammen muss die Erstellung und Sicherung digitaler Ressourcen in den Bibliotheken, der verbesserte Zugang zu den enthaltenen Informationen und die darauf aufbauenden Geschäftsgänge und Dienstleistungen gestaltet und technisch realisiert werden. Gerade der Ansatz, die Infrastruktur der Digitalen Bibliothek auf der Verbunddatenbank oder im Falle der lokalen Bibliothek vom lokalen Katalog her aufzubauen, wird auch unter den Vorzeichen des im Entstehen befindlichen Neuen Verbundsystems beibehalten und ausgebaut. Dieser integrative Ansatz tritt an, einer isolierten Gestaltung einzelner Projekte zu begegnen, die nur lose verknüpft sind; es handelt sich um einen Lösungsansatz, der zunehmend Nachahmung findet.
In der folgenden Darstellung wird ein Schwerpunkt auf der Gestaltung der künftigen Geschäftsgänge auf den virtuellen Medienserver hin, der verbesserten Recherchierbarkeit der Publikationen durch Kataloganreicherung und der Sicherung der Publikationen selbst durch persistente Adressierung und Projekte der Langzeitarchivierung liegen. Dieser eher bibliotheksintern bestimmte Ausschnitt der Projekte am BSZ zur Digitalen Bibliothek unterstreicht die dargestellte Zielsetzung und braucht eben die Ergänzung und Begleitung durch die weiteren, für die Bibliothekskunden und die Geschäftsgänge in den Bibliotheken in der Wahrnehmung deutlicher hervortretenden Projekte: Portale für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken, die Initiativen zur virtuellen Auskunft, zur approximativen Recherche und zur automatisierten Fernleihe sprechen für sich. In zunehmendem Maße wendet sich das BSZ mit Diensten, die über das World-Wide-Web vermittelt werden, direkt an die Bibliothekskunden - nicht in Konkurrenz, sondern in engem Austausch mit und unter aktiver Mitgestaltung durch die teilnehmenden Bibliotheken.
Ende der neunziger Jahre war der Modebegriff „Digitale Bibliothek“ in aller Munde; Klarheit oder Einigkeit über die Elemente, die zusammen die „Digitale Bibliothek“ bilden sollen, herrschte nicht. Zustimmung fanden Wendungen wie „the digital library is not a single entity – the digital library requires technology to link the resources of many“ (Karin Drabenstott, 1994).
Diesem Ausdruck des kooperativen Aufbaus der Digitalen Bibliothek fühlte sich das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg damals verpflichtet und sieht heute keinen Grund, davon abzurücken. Im Gegenteil: in der Zwischenzeit sind die Bedingungen klarer geworden: Als Initiative der einzelnen Bibliothek und der Bibliotheken zusammen muss die Erstellung und Sicherung digitaler Ressourcen in den Bibliotheken, der verbesserte Zugang zu den enthaltenen Informationen und die darauf aufbauenden Geschäftsgänge und Dienstleistungen gestaltet und technisch realisiert werden. Gerade der Ansatz, die Infrastruktur der Digitalen Bibliothek auf der Verbunddatenbank oder im Falle der lokalen Bibliothek vom lokalen Katalog her aufzubauen, wird auch unter den Vorzeichen des im Entstehen befindlichen Neuen Verbundsystems beibehalten und ausgebaut.
Dieser integrative Ansatz tritt an, einer isolierten Gestaltung einzelner Projekte zu begegnen, die nur lose verknüpft sind; es handelt sich um einen Lösungsansatz, der zunehmend Nachahmung findet.
In der folgenden Darstellung wird ein Schwerpunkt auf der Gestaltung der künftigen Geschäftsgänge auf den virtuellen Medienserver hin, der verbesserten Recherchierbarkeit der Publikationen durch Kataloganreicherung und der Sicherung der Publikationen selbst durch persistente Adressierung und Projekte der Langzeitarchivierung liegen. Dieser eher bibliotheksintern bestimmte Ausschnitt der Projekte am BSZ zur Digitalen Bibliothek unterstreicht die dargestellte Zielsetzung und braucht eben die Ergänzung und Begleitung durch die weiteren, für die Bibliothekskunden und die Geschäftsgänge in den Bibliotheken in der Wahrnehmung deutlicher hervortretenden Projekte: Portale für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken, die Initiativen zur virtuellen Auskunft, zur approximativen Recherche und zur automatisierten Fernleihe sprechen für sich. In zunehmendem Maße wendet sich das BSZ mit Diensten, die über das World-Wide-Web vermittelt werden, direkt an die Bibliothekskunden - nicht in Konkurrenz, sondern in engem Austausch mit und unter aktiver Mitgestaltung durch die teilnehmenden Bibliotheken.
In wissenschaftlichen Bibliotheken gibt es heutzutage immer mehr wertvolle und umfangreiche digitale Sammlungen. Daneben gibt es für die unterschiedlichsten Fachbereiche zahlreiche Datenbanken. Es gibt jedoch bisher nur selten einen zentralen Zugang zu den Sammlungen und den Datenbanken.
Oft findet man die Dinge nur dezentral geordnet und der Nutzer hat keinen Überblick, was für Potential seine Bibliothek bietet. Hinzu kommt, dass sich die digitalen Sammlungen oft sehr heterogen präsentieren und es nicht erkennbar ist, dass es sich um eine Dienstleistung der Bibliothek handelt. Einen einheitlichen Recherche bieten ebenfalls die wenigsten Datenbanken.
Abhilfe kann ein Portal schaffen. Das Ziel sollte sein mit einem Portal alle verfügbaren Datenbanken und Kataloge unter einer Oberfläche zusammenzufassen. Mit der einfach zu handhabenden Suche über alle Quellen bekommt der Nutzer relevante Treffer übersichtlich präsentiert. Die Literaturbestellung und –lieferung sind ebenfalls in das Portal integriert und so ist der Gedanke des One-Stop-Shops erfüllt.
Die Wünsche des Nutzers nach komfortabler Literaturrecherche, Recherche in Volltextdatenbanken, die Lieferung der Literatur und alles unter einer Oberfläche können mit Hilfe eines Portals erfüllt werden und auf diese Weise erhöht sich der Service und letztlich die Bindung der Kunden an die Bibliothek. Das BSZ unterstützt die wissenschaftlichen (und auch die öffentlichen) Bibliotheken bei dem Aufbau von zielgruppengerichteten Portalen mit dem Einsatz flexibler und leistungsstarker Software sowie mit kompetentem technischen und bibliothekarischen Support.
Portale für Wissenschaftliche Bibliotheken. Vortrag auf dem 6. BSZ-Kolloquium am 12.11.2004 in Ulm
(2004)
In wissenschaftlichen Bibliotheken gibt es heutzutage immer mehr wertvolle und umfangreiche digitale Sammlungen. Daneben gibt es für die unterschiedlichsten Fachbereiche zahlreiche Datenbanken. Es gibt jedoch bisher nur selten einen zentralen Zugang zu den Sammlungen und den Datenbanken. Oft findet man die Dinge nur dezentral geordnet und der Nutzer hat keinen Überblick, was für Potential seine Bibliothek bietet. Hinzu kommt, dass sich die digitalen Sammlungen oft sehr heterogen präsentieren und es nicht erkennbar ist, dass es sich um eine Dienstleistung der Bibliothek handelt. Einen einheitlichen Recherche bieten ebenfalls die wenigsten Datenbanken.
Abhilfe kann ein Portal schaffen. Das Ziel sollte sein mit einem Portal alle verfügbaren Datenbanken und Kataloge unter einer Oberfläche zusammenzufassen. Mit der einfach zu handhabenden Suche über alle Quellen bekommt der Nutzer relevante Treffer übersichtlich präsentiert. Die Literaturbestellung und –lieferung sind ebenfalls in das Portal integriert und so ist der Gedanke des One-Stop-Shops erfüllt.
Die Wünsche des Nutzers nach komfortabler Literaturrecherche, Recherche in Volltextdatenbanken, die Lieferung der Literatur und alles unter einer Oberfläche können mit Hilfe eines Portals erfüllt werden und auf diese Weise erhöht sich der Service und letztlich die Bindung der Kunden an die Bibliothek.
Das BSZ unterstützt die wissenschaftlichen (und auch die öffentlichen) Bibliotheken bei dem Aufbau von zielgruppengerichteten Portalen mit dem Einsatz flexibler und leistungsstarker Software sowie mit kompetentem technischen und bibliothekarischen Support.
In der heutigen Zeit gibt es eine derartige Vielfalt von Datenbanken und Informationsangeboten, dass der Benutzer schnell den Überblick verlieren kann. All diese Angebote erscheinen unter den verschiedensten Oberflächen und funktionieren auf unterschiedlichste Weise. Der Benutzer muss sich so auf immer neue Oberflächen und Funktionsweisen der Recherche einstellen.
Hier setzt die Portallösung an. Das Portal fasst die unterschiedlichen Datenbanken und Informationsquellen unter einer Oberfläche zusammen. Ob regionale Literatur, Fachzeitschriften, Fachdatenbanken, Verbundkataloge wissenschaftlicher Bibliotheken: alles ist an einer zentralen Stelle recherchierbar, nämlich in der Bibliothek, zusammengefasst, individuell konfigurierbar und grafisch anpassbar.
Das Portal der Öffentlichen Bibliotheken ist in jeder Hinsicht konsequent am Endkunden orientiert. Es gibt einmal die „google-ähnliche“ einzeilige Suchmaske für den einfachen Sucheinstieg und die Profisuche. Bei der Profisuche stehen dem Nutzer eine Mehrzahl von Suchfeldern zur Verfügung, und er kann sich individuell die Datenbanken zusammenstellen, die er durchsuchen möchte. Mit der Metasuche können alle Datenbanken nach den gewählten Kriterien durchsucht werden. Der Nutzer kann nach seinen Interessen und Möglichkeiten einfach und schnell passende Datenbanken auswählen und zusammenstellen.
Gleichzeitig muss der Nutzer sich nur einmal authentifizieren, um beispielsweise kostenpflichtige Datenbanken, die über das Portal angeboten werden, nutzen zu können. Zur Authentifizierung reicht das Bibliothekskennwort. Des Weiteren bietet das Portal einen Warenkorb an. In diesem können interessante Titel gesammelt und gespeichert werden. Diese individuell erstellte Liste kann sich der Nutzer an seine E-Mailadresse schicken lassen, ausdrucken oder speichern. Über einen Profildienst ist es möglich, Suchanfragen zu speichern und über einen selbst zu bestimmenden Zeitraum und in einem selbst zu bestimmenden Rhythmus zu wiederholen. Die Suche wird automatisch wiederholt, und die neuesten Ergebnisse werden an eine vorher bestimmte E-Mailadresse gesandt.
So ist der Nutzer in seinem Fachgebiet immer auf dem neuesten Stand. Möchte der Nutzer bei Problemen oder Fragen Kontakt mit seiner Bibliothek aufnehmen, so kann er das über die Online-Auskunft tun. Dort kann jeder Benutzer Fragen, Anregungen und Rückmeldungen an seine Bibliothek formulieren, die der Bibliothek via E-Mail zugehen. Hat ein Benutzer ein Medium gefunden, kann er eine Verfügbarkeitsprüfung anstoßen und gegebenenfalls eine Bestellung absetzen. Hierzu muss er sich mit seinem Bibliothekskennwort authentifizieren, soweit dies noch nicht erfolgt ist. Auch die Abwicklung von kostenpflichtigen Bestellungen (Aufsatzkopien, Buchversand) oder von Bestellungen für elektronische Dokumente und Online-Volltexte (pay-per-view) kann realisiert werden.
Digitales Bibliotheksgut bildet neben dem Verbundsystem und Lokalsystemen schon seit einigen Jahren einen der Schwerpunkte des Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ). Dazu wurden in einer Reihe von Projekten unterschiedliche Gesichtspunkte dieser vergleichsweise neuen Medien berücksichtigt. Viele dieser Projekte sind mittlerweile abgeschlossen, einige in einen regelrechten Routinebetrieb übergegangen.
Video- und Audiofiles, aber auch Image- und Textdateien stellen zunächst durch ihre technische Form spezielle Anforderungen an ihre Erzeugung, Aufbewahrung und Nutzung. Daran schließt sich die Entwicklung geeigneter Verfahren und Hilfsmittel zur Verzeichnung und Erschließung an. Spezielle Suchmaschinen und Austauschprotokolle ermöglichen ein adäquates Retrieval elektronischer Ressourcen und ihre Distribution. Ein eigenes Feld stellt der Einsatz von multimedialen Lehr- und Lernmaterialien im Hochschulunterricht dar. Die technischen Eigenschaften und Möglichkeiten führen darüber hinaus zu anderen inhaltlichen Strukturen als bei "konventioneller" Literatur und schließlich zu einer andersartigen rechtlichen Verortung dieser Bestände. Zu allen diesen Themen war das BSZ tätig, meist in Kooperationen mit Partnern wie z.B. den OPUS-Anwendern oder der DLmeta-Initative. Im Mittelpunkt dieses Engagements steht der Virtuelle Medienserver, der die Metadaten der dezentral vorgehaltenen Objekte enthält, diese über Hyperlinks erreichen kann und der mit der Verbunddatenbank synchronisiert ist. Die "digitale" Bibliotheksarbeit orientiert sich dabei an den Methoden und Prinzipien der "analogen" Bibliotheksarbeit, passt diese teils den neuen, digitalen Möglichkeiten an, insbesondere der Online-Zugänglichkeit, vermeidet aber Brüche in den Nachweisinstrumenten.
Im Folgenden soll dies an vier zentralen Aspekten deutlich gemacht werden, die Teil jeder Bibliotheksarbeit sind und entsprechend in aktuellen Projekten der Digital Library im BSZ ihren Niederschlag finden: Recherche- und Zugangsmöglichkeiten oder "Portale", Inhalte und Medien oder "Content", Regelwerke und Formate oder "Metadaten", Sprachverwendung oder "Normvokabular und Klassifikationen".
Digitales Bibliotheksgut bildet neben dem Verbundsystem und Lokalsystemen schon seit einigen Jahren einen der Schwerpunkte des Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ). Dazu wurden in einer Reihe von Projekten unterschiedliche Gesichtspunkte dieser vergleichsweise neuen Medien berücksichtigt. Viele dieser Projekte sind mittlerweile abgeschlossen, einige in einen regelrechten Routinebetrieb übergegangen.
Video- und Audiofiles, aber auch Image- und Textdateien stellen zunächst durch ihre technische Form spezielle Anforderungen an ihre Erzeugung, Aufbewahrung und Nutzung. Daran schließt sich die Entwicklung geeigneter Verfahren und Hilfsmittel zur Verzeichnung und Erschließung an. Spezielle Suchmaschinen und Austauschprotokolle ermöglichen ein adäquates Retrieval elektronischer Ressourcen und ihre Distribution.
Ein eigenes Feld stellt der Einsatz von multimedialen Lehr- und Lernmaterialien im Hochschulunterricht dar. Die technischen Eigenschaften und Möglichkeiten führen darüber hinaus zu anderen inhaltlichen Strukturen als bei "konventioneller" Literatur und schließlich zu einer andersartigen rechtlichen Verortung dieser Bestände.
Zu allen diesen Themen war das BSZ tätig, meist in Kooperationen mit Partnern wie z.B. den OPUS-Anwendern oder der DLmeta-Initative. Im Mittelpunkt dieses Engagements steht der Virtuelle Medienserver, der die Metadaten der dezentral vorgehaltenen Objekte enthält, diese über Hyperlinks erreichen kann und der mit der Verbunddatenbank synchronisiert ist. Die "digitale" Bibliotheksarbeit orientiert sich dabei an den Methoden und Prinzipien der "analogen" Bibliotheksarbeit, passt diese teils den neuen, digitalen Möglichkeiten an, insbesondere der Online-Zugänglichkeit, vermeidet aber Brüche in den Nachweisinstrumenten.
Im Folgenden soll dies an vier zentralen Aspekten deutlich gemacht werden, die Teil jeder Bibliotheksarbeit sind und entsprechend in aktuellen Projekten der Digital Library im BSZ ihren Niederschlag finden: Recherche- und Zugangsmöglichkeiten oder "Portale", Inhalte und Medien oder "Content", Regelwerke und Formate oder "Metadaten", Sprachverwendung oder "Normvokabular und Klassifikationen".