Bisher sind elektronische Ressourcen weitgehend von der Fernleihe ausgeschlossen. Artikel aus Zeitschriften, die nur noch elektronisch vorliegen, sind somit nicht mehr über die Fernleihe bestellbar. Um diese in den letzen Jahren entstandene Lücke in der Literaturversorgung wieder zu schließen, wurden die Konsortialverträge in den Verbünden dahingehend untersucht, ob Artikel in die Fernleihe gegeben werden dürfen.
Diese Informationen wurden in der EZB u. a. über Ausleihindikatoren abgelegt und kommen über den gemeinsamen Lieferdienst von EZB und ZDB in die Verbundsysteme.
Nun müssen die Informationen von den Endnutzerbestellsystemen und den Fernleihsystemen ausgewertet werden, um die Fernleihe entsprechend steuern zu können.
Erarbeitet von der AG Langzeitarchivierung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg
Endfassung
Redaktion: Stefan Wolf
Abstract:
Das Land Baden-Württemberg besitzt in seinen Bibliotheken, Archiven, Museen und Rechenzentren einen reichen Bestand an digitalen wissenschaftlichen Daten, künstlerischen Schöpfungen, kulturellen Zeugnissen und historischen Verwaltungsunterlagen. Auf der Grundlage einer permanent durchzuführenden Risikoanalyse sind diese Objekte der digitalen Langzeitarchivierung zuzuführen. Sie kann ökonomisch und rationell nur in kooperativen Formen gelingen.
Aufgrund einer Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg wurden die Gedächtnisinstitutionen aufgefordert, ein erstes gemeinsames Schichtenmodell der digitalen Langzeitarchivierung zu erarbeiten. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der verschiedenen Sparten definierte OAIS-gerecht erste Kompetenzen, Funktionen, Dienstleistungen und Schnittstellen in den Phasen der Verantwortung für die Information selbst, der Planung ihrer Erhaltung und ihrer Speicherung. Wert legt die Arbeitsgruppe auf die Bestimmung von Verantwortlichkeiten, auf die Herausbildung von Kooperationsstrukturen, eine strategische Planung, fortlaufende Risikoanalyse, die prioritäre Sicherung der Unikate, Fortsetzung der Webarchivierung, den bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur sowie die Förderung von Aus-, Fort- und Weiterbildung. Fragen der Finanzierung werden explizit noch nicht behandelt.
Der Online-Publikationsverbund der Universität Stuttgart - besser bekannt unter dem Akronym OPUS – blickt bereits auf eine lange Geschichte zurück: 1997 als Projekt der Universitätsbibliothek und des Rechenzentrums Stuttgart begonnen, wurden bis zur Version OPUS 3.3 im Jahr 2009 insgesamt sieben Versionen dieser Software veröffentlicht.
Mittlerweile - im März 2010 - zählen wir in Deutschland hundert Installationen dieser Anwendung. Vergegenwärtigt man sich, dass die Anzahl der Institutionellen Repositorien derzeit in der Bundesrepublik auf insgesamt hundertfünfzig geschätzt wird, ist diese Zahl beachtlich. OPUS ist für die Verbünde das Mittel der Wahl, wenn Bibliotheken sie nach einer Möglichkeit zum elektronischen Publizieren fragen: Sowohl der Bayerische Bibliotheksverbund BVB, das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg BSZ, das Hochschulbibliothekszentrum Nordrhein-Westfalen hbz als auch der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg KOBV bieten an, OPUS-Anwendungen für Bibliotheken zu installieren und zu betreiben – wobei die Installationen von OPUS-Bayern künftig vom KOBV übernommen werden.
Fünfzig der hundert OPUS-Anwendungen werden derzeit in Verbundzentralen gehostet. Als OPUS-Geschäftsstelle wird das BSZ diese Arbeiten weiter koordinieren und parallel die Community der OPUS-Anwender pflegen.
Im Sommer 2010 wird dazu das reguläre OPUS-Anwendertreffen ausgerichtet, das alle eineinhalb Jahre stattfindet. Als gemeinsame Plattform wird opus-repository.org weiter ausgebaut. Sobald OPUS 4 released ist, sollen Workshops zu Installation, Konfiguration und Administration der neuen Software organisiert werden. Eine wesentliche Aufgabe der Geschäftsstelle wird auch sein, die Entwicklergemeinschaft, die sich für OPUS 4 gebildet hat, zu stabilisieren und damit auch weiterhin die Fortentwicklung zu gewährleisten.
Gliederung des Vortrags:
1. Elektronische Zeitschriften in der EZB
2. Elektronische Zeitschriften in der ZDB
3. Gemeinsamer Datenlieferdienst (aus EZB an ZDB)
4. Vorteile und Probleme; Lösungen?
5. Lösung für die WLB: geänderte Lizenzverwaltung
Abstract des Vortrags:
Elektronische Zeitschriften werden von vielen Bibliotheken in der EZB nachgewiesen und verwaltet und teilweise zusätzlich in der ZDB katalogisiert. Der doppelte Nachweis ist aufwendig und stößt vor allem bei den über National- und Konsortiallizenzen, Aggregatordatenbanken und andere große Zeitschriftenpakete angebotenen Zeitschriften an seine Grenzen.
Seit über einem Jahr bieten EZB und ZDB die Möglichkeit, aus den in der EZB erfassten Lizenzdaten in der ZDB Lokalsätze zu erzeugen. Dieser Dienst wird von den SWB-Bibliotheken bisher nur zögerlich genutzt.
Im Vortrag werden die Vorteile dieses Verfahrens, aber auch seine Probleme aufgezeigt. Als Ausblick soll die geplante neue Lizenzverwaltung für elektronische Zeitschriften in der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) kurz vorgestellt werden.
Gliederung des Vortrags:
1. Zusammenarbeit mit EBSCO
2. Nationallizenzen: NL-Sigel und bibliographischer Nachweis
3. Welchen Nutzen können grün gekennzeichnete Titel haben?
4. Paket-Patenschaften: Kooperation der ZDB-Teilnehmer
5. Das Digitalisierungsskript
Abstract des Vortrags:
Die Zeitschriftendatenbank ist der überregionale Nachweis für fortlaufende Sammelwerke aller Materialarten. In den letzten Jahren hat die Verbreitung und Benutzung elektronischer Ressourcen im Fernzugriff sehr zugenommen. Anhand verschiedener Beispiele (EBSCO, Nationallizenzen, Digitalisierungsskript) wird das Dienstleistungsangebot der ZDB im Bereich elektronischer Ressourcen vorgestellt.
Inhalt:
Teil I: Einblick (Matthias Schulze, UB Stuttgart)
- Geschichte: Entwicklung von OPUS
- OPUS: Bestandsaufnahme
- OPUS: Funktionalitäten
- OPUS als Erfolgsgeschichte?
- Anwender
- Verbreitung
- Zahlen
Teil II: Ausblick (Eike Kleiner, BSZ)
- OPUS 4
- Ziele / Features
- Architektur
- Kooperative Entwicklung
- Aktueller Stand
- Nächste Schritte
Inhalt:
- WIPS
- die Hochschulbibliographie der Fachhochschule Frankfurt am Main
- OPUS - Was ist das?
- Open Access
- Hochschulrektorenkonferenz rät...
- Hochschulschriften-Server / Hochschulschriftenbibliografie
- OPUS-Funktionalitäten
- Weiterentwicklung OPUS
- OPUS 4-Funktionalitäten
- Zusammengefasst
Alles ändert sich. Altes wird durch Neues ersetzt, nur Weniges bleibt für lange Zeit erhalten. Eine der Aufgaben von Museen ist es, nicht alles sogleich dem Zerfall zu überlassen.
Wir bemühen uns, Ideen, Techniken, Werkzeuge und vor allem die daraus resultierenden Objekte möglichst lange zu erhalten. Um das zu erreichen, wenden wir ebenfalls Ideen, Techniken und Werkzeuge an. Auch diese ändern sich und werden durch neue ersetzt.
Wie Daten erhalten werden können und wie sich der Aufwand dafür reduzieren lässt, davon handeln die folgenden Seiten. Möglichst konkret soll gezeigt werden, was getan werden kann und muss. Die Vorschläge der folgenden Seiten sollten alle beherzigen, die in irgendeiner Weise Dateien produzieren oder für Daten verantwortlich sind. Nur wenige von uns sind (Hobby-)Informatiker, deshalb: Lieber klare Angaben statt ausgefeilter Definitionen, Beispiele statt Theoreme und lieber ausführliche Begriffe statt Fachjargon. Alle sollen nach dem Lesen sagen können: Eigentlich ist (das) alles ganz einfach.
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Autor dieser Veröffentlichung:
Dr. Stefan Rohde-Enslin, Institut für Museumskunde (SMB-PK)
Fotos: Dr. Stefan Rohde-Enslin, Joshua Enslin