Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im zweiten Kapitel mit Metadaten und ihrem Einsatz im Bibliothekswesen. Nach einer Übersicht über die verschiedenen Metadatenentwürfe gehe ich besonders auf das Dublin Core Metadata Element Set (DCMES) ein. Diese Gruppe von 13 weiter spezifizierbaren Element ist im WWW und der internationalen bibliothekarischen Fachwelt als einheitliches Kurzformat für die Beschreibung einer elektronischen Resource akzeptiert. Das BSZ entschied sich früh für die Produktion und Haltung solcher Daten, so daß auch die zu implementierende Suchmaschine darauf aufbauen mußte. Einen besonderen Schwerpunkt wird also das gesamte Spektrum der Verwendung des DCMES beim BSZ bilden. In Kapitel drei werde ich auf verschiedene funktionsbestimmte Gattungen von Suchdiensten eingehen: mit den Suchmöglichkeiten auf einzelnen Servern und Datenbanken über spezielle Gateways, eigene Seitenindexierung oder eine systematische Verzeichnisstruktur begann die Entwicklung. Ihnen folgten bald übergreifende roboterbasierte Dienste, oder solche, die einen Verzeichnisdienst mit den Daten verbinden, die über einen Crawler gesammelten werden. Einen weiteren Schritt der Entwicklung bilden die übergeordneten Suchdienste (Metasuchmaschinen), die eine Suchanfrage an mehrere 'untergeordnete' Suchmaschinen weiterreichen, aber das Ergebnis in eine einheitliche Trefferanzeige übersetzen. Einen Ausblick auf die weitere Entwicklung bietet der Abschnitt über mobile Agenten, die unter dem Einsatz künstlicher Intelligenz 'lernend' arbeiten sollen. Mit einem Vergleich verschiedener, angebotener Suchdienste in Kapitel 4 wird die Entscheidung des BSZ für sein Angebot eines qualitätsorientierten Suchdienstes auf Harvestbasis untermauert, der der Aufgabenstellung dieser Einrichtung entspricht. Das fünfte Kapitel gibt eine ausführliche Übersicht über das Harvest-System, das Gatherer, Broker und Webinterface verbindend am BSZ zum Einsatz kommt.
Es handelt sich um die Diplomarbeit von Tarik Varli zur Erlangung des akademischen Grades an der Fachhochschule Konstanz - Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung - im Fachbereich Informatik / Wirtschaftsinformatik. Die Diplomarbeit wurde am Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg in Konstanz durchgeführt. Die Betreuer waren Professor Dr. Klein, Fachhochschule Konstanz sowie Andreas Lehmann, BSZ Konstanz.
Die Arbeit wurde am 28.2.2000 eingereicht.
Das Biblitheksservice-Zentrum, kurz (BSZ), ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg in der Rechtsform einer unselbständigen Anstalt des öffentlichen Rechts. Es untersteht der Dienst- und Fachaufsicht des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg und wird in Amtshilfe von der Universität Konstanz verwaltet. Seine Aufgabe bestand ursprünglich darin - und seine Hauptaufgabe ist es auch heute noch -, den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB), einen der größten und bedeutendsten Bibliotheksverbünde Deutschlands, mit Service- und Datendienstleistungen zu versorgen.
Aufgrund seiner nunmehr 15jährigen Erfahrung mit der technischen, formalen und inhaltlichen Informationsaufbereitung für Bibliotheken wurde das BSZ im Herbst letzten Jahres vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit der Aufgabe betraut, die großen staatlichen Museen des Landes Baden-Württemberg bei ihrem Umstieg auf ein landeseinheitliches EDV-gestütztes Dokumentationssystem zu begleiten und zu unterstützen. Dieser Umstieg wird in Baden-Württemberg bereits seit 1994 durch das landesweite Projekt MusIS geplant und vorangetrieben. Von Anfang an war die Ausstattung aller staatlichen Museen des Landes mit EDV und die Vereinheitlichung und Zusammenführung von wissenschaftlicher Dokumentation und Online-Verwaltung das Ziel dieses Projekts.
Diese schriftliche Fassung des Vortrags von Dr. Karin Ludewig auf der Tagung des Deutschen Museumsbundes in Hamburg, Fachgruppe Dokumentation, am 15. Mai 2001, erschien gleichzeitig in den AKMB-news Heft 3, 2001.