Bibliotheksportale
(2009)
Der Artikel gibt ein Überblick über den Aufbau und Betrieb von Bibliotheksportalen für öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken am Bibliotheksservice-Zentrum in den Jahren 2004 bis 2009. Im Hinblick auf die Ablösung der eingesetzten Software SISIS-Elektra behandelt der Artikel die Vor- und Nachteile, die verschiedene Sucharchitekturen beinhalten, und beschreibt die aktuell sich am Markt bietenden Lösungen. Er schließt mit einer Darstellung der kurzfristigen Perspektiven des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg auf diesem Gebiet.
Der Beitrag ist die Ausarbeitung eines Vortrags auf dem BSZ-Kolloquium in Stuttgart im September 2009.
Inhalt:
- Portal-Installationen für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken
- Was ist ein (bibliothekarisches) Portal?
- Personalisierung und Anbindung von Zusatzdiensten
- Datenanbindung bei ELEKTRA: Metasuche
- Datenanbindung in BAM: Text-Index
- Das BAM-Portal
- Die Software-Architektur des BAM-Portals
- Apache-Lucene für den Text-Index
- Andere Software-Lösungen für den Text-Index
- Ausblick: Metasuche vs. Text-Index
- Fazit
In der heutigen Zeit gibt es eine derartige Vielfalt von Datenbanken und Informationsangeboten, dass der Benutzer schnell den Überblick verlieren kann. All diese Angebote erscheinen unter den verschiedensten Oberflächen und funktionieren auf unterschiedlichste Weise. Der Benutzer muss sich so auf immer neue Oberflächen und Funktionsweisen der Recherche einstellen.
Hier setzt die Portallösung an. Das Portal fasst die unterschiedlichen Datenbanken und Informationsquellen unter einer Oberfläche zusammen. Ob regionale Literatur, Fachzeitschriften, Fachdatenbanken, Verbundkataloge wissenschaftlicher Bibliotheken: alles ist an einer zentralen Stelle recherchierbar, nämlich in der Bibliothek, zusammengefasst, individuell konfigurierbar und grafisch anpassbar.
Das Portal der Öffentlichen Bibliotheken ist in jeder Hinsicht konsequent am Endkunden orientiert. Es gibt einmal die „google-ähnliche“ einzeilige Suchmaske für den einfachen Sucheinstieg und die Profisuche. Bei der Profisuche stehen dem Nutzer eine Mehrzahl von Suchfeldern zur Verfügung, und er kann sich individuell die Datenbanken zusammenstellen, die er durchsuchen möchte. Mit der Metasuche können alle Datenbanken nach den gewählten Kriterien durchsucht werden. Der Nutzer kann nach seinen Interessen und Möglichkeiten einfach und schnell passende Datenbanken auswählen und zusammenstellen.
Gleichzeitig muss der Nutzer sich nur einmal authentifizieren, um beispielsweise kostenpflichtige Datenbanken, die über das Portal angeboten werden, nutzen zu können. Zur Authentifizierung reicht das Bibliothekskennwort. Des Weiteren bietet das Portal einen Warenkorb an. In diesem können interessante Titel gesammelt und gespeichert werden. Diese individuell erstellte Liste kann sich der Nutzer an seine E-Mailadresse schicken lassen, ausdrucken oder speichern. Über einen Profildienst ist es möglich, Suchanfragen zu speichern und über einen selbst zu bestimmenden Zeitraum und in einem selbst zu bestimmenden Rhythmus zu wiederholen. Die Suche wird automatisch wiederholt, und die neuesten Ergebnisse werden an eine vorher bestimmte E-Mailadresse gesandt.
So ist der Nutzer in seinem Fachgebiet immer auf dem neuesten Stand. Möchte der Nutzer bei Problemen oder Fragen Kontakt mit seiner Bibliothek aufnehmen, so kann er das über die Online-Auskunft tun. Dort kann jeder Benutzer Fragen, Anregungen und Rückmeldungen an seine Bibliothek formulieren, die der Bibliothek via E-Mail zugehen. Hat ein Benutzer ein Medium gefunden, kann er eine Verfügbarkeitsprüfung anstoßen und gegebenenfalls eine Bestellung absetzen. Hierzu muss er sich mit seinem Bibliothekskennwort authentifizieren, soweit dies noch nicht erfolgt ist. Auch die Abwicklung von kostenpflichtigen Bestellungen (Aufsatzkopien, Buchversand) oder von Bestellungen für elektronische Dokumente und Online-Volltexte (pay-per-view) kann realisiert werden.
Inhalt:
- Datenbestände
- Rahmenbedingungen
- Erschließungsmethoden
- Dateneinbindung
- Datenformate
- BAM-Portal.de
- Suchoptionen
- Individualisierter Zugang
- Ergebnis
- Herausforderungen an eine interdisziplinäre Recherche
- Freitextsuche
- Zeitspannendefinitionen
- Konversion unterschiedlicher Zeitangaben
- Bibliothekarische Ansetzung von Geographika
- Lexikalisches Prinzip
- Ableitungen
- Archivischer Thesaurus Geographie (BW)
- Administratives Prinzip
- Thema: "Gustav Heinemann" Kalliope / PND
- Sachbegriffe: kontextabhängig und vieldeutig
- Automatische Indexierung
- "Pikasso" oder "Picasso"?
- Fazit
- Technische Lösungen
Einsatz von Lucene im BAM-Portal. Vortragsfolien vom Lucene Workshop am 24. Januar 2006 in Stuttgart
(2006)
Inhalt:
- Motivation, Wozu Lucene?
- Was genau ist Lucene?
- Aufbau eines Lucene-Index
- Suchmöglichkeiten mit Lucene
- Suchraumerweiterung durch Synonyme
- Vorteile von Lucene
- BAM Suchmaschinen Framework
- Indexaufbau bei BAM
- Indexerzeugung in BAM
- In BAM unterstützte Metadatenformate
- Verteilte Suche
- Browsing Zugang zur Suchmaschine
- Administration der BSZ-Suchmaschine
- BAM Portal: Personalisierung
- BAM Portal: Nutzerstatistik
Fazit:
Es sind keine 2 Millionen Euro nötig, um eine performante Suchmaschine zu bauen. Lucene ist heute viel besser als Google 1998.
Leitthema "Geschichte im Netz - Praxis, Chancen, Visionen"
Thematische Sektion TS4: "Viele Wege führen nach Rom - Suchstrategien nach historischen Quellenbeständen im Internet"
Inhalt:
- Was ist BAM
- Informationsebenen
- Datenbestände zum Start dieser Projektphase
- Datenbestände in Vorbereitung / Planung
- Zugänge zu den Daten, Einfache Suchoption
- Erweiterte Suchoption
- Vor- und Nachteile
- Derzeitige Ergebnisansicht
- Verfahren / Probleme / Lösungen
- BAM-Index (Data Warehouse)
- Die unterschiedlichen Methoden und Materialien führen zu unterschiedlichen Inhalten in den Erschließungsdaten und benötigen letztlich den Verweis auf Fachinformationssysteme
- Beispiel OPAC
- Beispiel Kalliope-Portal
- Beispiel Online-Findmittel Staatsarchiv Ludwigsburg
- Patentzeichnung
- Beispiel Objekt
- Werkzeuge für die Realisierung der übergreifenden Recherche
- Lösungen
- Werkzeug zur Entwicklung von Normdaten, Beispiel OSWD
- Automatische Indexierung
- Optionale Verwendung von Synonymen bei Suchen
- Ausicht
- Neue Benutzerdienste
- Gestaltung: Strukturierte Ansicht