Im Grußwort von Ministerialrätin Jutta Ulmer-Straub, Leiterin des Referats Museen und Bildende Kunst im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK), werden die derzeitigen Aktivitäten und Planungen des MWK zur Unterstützung der Digitalisierung an den Landesmuseen skizziert.
In der digitalen Welt schreitet auch die Bedeutung der Digitalisierung im Museum rasch voran. Die Objektdokumentation ist ein zentraler Bestandteil davon. Mehr und mehr werden die Informationen zu Museumsobjekten in die interne und institutionsübergreifende Forschung, in Öffentlichkeitarbeit und Marketing der Museen eingebunden. Dabei haben die genannten Bereiche jeweils spezifische Anforderungen. Die Objektdatenbank muss diese Anforderungen flexibel und stets aktuell bedienen können. Der Vortrag wirft einen Blick auf absehbare und denkbare künftige Nutzungsanforderungen der Objektdatenbank.
Das Förderprogramm "Digitalisierung Berlin" und digiS, die Servicestelle Digitalisierung am Zuse-Institut Berlin, werden 2017 fünf Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, um einen Rückblick und den aktuellen Stand zum Thema #kulturgutdigital in Berlin zu werfen. Trotz einiger Erfolge des Förderprogramms im Hinblick auf die Öffnung von digitalen Kulturdaten und ihrer nachhaltigen Verfügbarmachung sowie der Etablierung innovativer Formate wie "Coding da Vinci" in die bundesweite digitale Kulturgutlandschaft, bleibt auch für die Zukunft genug zu tun. Der Vortrag wird einen Einblick geben in die Struktur des Förderprogramms, die Arbeitsschwerpunkte von digiS und einen ersten Ausblick bieten, was wir uns als Team der Servicestelle Digitalisierung für das Berliner "Kulturgut digital" der Zukunft wünschen.
Digitalisierung hat Hochkonjunktur. Der Begriff 'Digitalisierung' bedeutet allerdings alles und nichts – ein Buzzword, eine universelle Zauberformel. Also drängen sich im Museumsbereich Fragen auf. Was sind die Grundlagen für digitales Arbeiten? Was machen wir anders als zuvor? Wie ist die Qualität der Daten? In welchem Ausmaß wird das Prinzip Offenheit gelebt? Der Schwerpunkt der Präsentation liegt auf dem Aspekt des Datenmanagements und gibt Einblicke in die Arbeit an der Staatsgalerie.
Während der Betrieb im Herzoglichen Museum Gotha ganz normal weiterläuft, haben sich im Untergeschoss über 50 Fachleute zusammengefunden, um sich über Dinge auszutauschen, die für den Besucher vielleicht nicht sichtbar, aber für die Arbeit eines Museums essenziell sind: Am 20. und 21. März findet in Gotha das 18. MusIS-Nutzertreffen 2017 statt, zu dem die Teilnehmer aus Museen in ganz Deutschland und der Schweiz angereist sind. Sie treibt letztlich die Frage um, wie sie ihre Sammlungen wissenschaftlich dokumentieren und verwalten können oder wie sie bestimmte Daten aufbereiten müssen, damit andere damit etwas anfangen können.
Digitalisierungsplattformen entstanden in den letzten Jahren in großer Zahl, tragfähige Open Source oder kommerzielle Software steht zur Verfügung. Prozesse und Schnittstellen sind grundsätzlich geklärt.
Für mittlere und kleinere Einrichtungen ist Einrichtung und Betrieb einer eigenen Installation häufig zu aufwändig. In ihren Sammlungen finden sich ebenso wie in größeren Einrichtungen Dokumente und Spezialbestände, deren Digitalisierung angebracht ist: ihre Digitalisierung ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Unterstützung der Forschung, der Generierung neuer Forschungsimpulse und der Vermittlung zeitgeschichtlichen Materials.
Im Rahmen der Kooperation von BSZ und GBV haben die beiden Verbundzentralen deshalb Digishelf.de auf den Weg gebracht: Digishelf steht allen Einrichtungen als Plattform zur Verfügung, die nicht selbst eine Installation zur Bearbeitung, Verwaltung und Präsentation ihrer digitalisierten Sammlungen einrichten wollen. Betrieben und angeboten wird Digishelf gemeinsam von beiden Verbundzentralen auf Grundlage der Softwaresuite Goobi. Bestand und Entwicklung sind langfristig und verlässlich gesichert. Mit Digishelf steht gleichzeitig das Umfeld einer Digitalisierungsplattform bereit: ein Beratungsangebot besteht, fachliches Know-How zur Digitalisierung selbst kann abgerufen werden, Liefer- und Verarbeitungswege sind vorhanden, verschiedene Schulungsmodule werden angeboten, unterschiedliche Service-Levels können gewählt werden.
Der Vortag erläutert die wesentlichen Elemente des Dienstleistungsangebots. Er stellt aber auch die Frage, wie mittlere und kleinere Einrichtungen bei der Digitalisierung ihrer relevanten Bestände noch besser aus der Fachcommunity heraus unterstützt werden können, da die Notwendigkeit der Bereitstellung genau dieser Bestände unbestritten ist.
Das Badische Landesmuseum (BLM) mit Sitz im historischen Karlsruher Schloss wird mittelfristig ausgeräumt, baulich grundlegend saniert und anschließend mit neuem Museumskonzept wieder eingerichtet. Die Objektdatenbank wird ein zentrales Instrument des im Rahmen der Deponierung der Objekte, der Baumaßnahmen und der Neueinrichtung erforderlichen umfassenden Objektmanagements sein.
Das neue Museumskonzept des BLM definiert als Grundidee den Anspruch, den Bürgerinnen und Bürgern alle Sammlungsobjekte im Original wie in einem Archiv oder einer Präsenzbibliothek zugänglich zu machen. Voraussetzung dafür ist die umfängliche digitale Erfassung der Bestände und für deponierte Objekte die Organisation eines Bestellsystems via Internet. Die neue digitale Strategie des BLM setzt den Museumsbesucher und den virtuellen Besucher im Internet gleich. Entsprechend müssen die in der Objektdatenbank erfassten Daten für die Ausstellungsräume und für das Internet mit den unterschiedlichsten Anforderungen für Plattformen der Vermittlung, der Kommunikation und Interaktion sowie für das Marketing leicht nutzbar gemacht werden können.
Der Vortrag spiegelt den aktuellen Stand der Überlegungen wider.
Die Digitalisierung des kulturellen Erbes ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die die Kultureinrichtungen der verschiedenen Sparten vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Diese ergeben sich aus dem ungleichen Sammlungsgut und den abweichenden wissenschaftlichen Traditionen in den einzelnen Sparten. Museen stehen vor anderen Aufgaben wie Bibliotheken und Archive, weil sie überwiegend dreidimensionale und einzigartige Objekte sammeln, bewahren, erschließen, erforschen und durch Ausstellungen vermitteln.
Bei der Erfüllung dieser Aufgaben spielen die digitale Dokumentation der Museumsobjekte, die Digitalisierung von Museumsinformationen aller Art sowie die Zugänglichmachung und Verbreitung über das Internet eine maßgebliche Rolle. Hinzu kommt, dass die digitale Verfügbarkeit von Museumsinformationen im Internet von immer größeren Teilen der Gesellschaft erwartet wird. Deshalb ist die Frage des Zugangs zu digitalen Museumsinformationen zu einer zentralen Frage für das Museum geworden. Gleichzeitig steht sie in einem Spannungsverhältnis zu der traditionellen Ausrichtung auf die analoge Welt der Objekte.
(Lizenz: CC BY 4.0 International)