Zur Museumsarbeit gehört vermehrt die Nutzung von Social Media für den Austausch mit dem Publikum. Diese partizipativen Medien ermöglichen es Museum und Nutzern, sich auszutauschen, Inhalte zu kommentieren, zu bewerten oder zu gestalten.
Technische Plattformen für diesen Dialog bilden beispielsweise Facebook, Twitter, YouTube oder Blogs und Kommentarfunktionen auf Webseiten. Um diese Instrumente sinnvoll zu nutzen und die Kommunikation erfolgreich zu gestalten, ist es notwendig schon vor der Einführung grundlegende Fragen zu klären.
Dabei bietet ein kostenloser Online-Fragenkatalog (http://www.social-media-museen.de) praxisbezogene Unterstützung durch Leitfragen zu organisatorischen, rechtlichen und politischen Aspekten der Einführung von Social Media.
Für die Bereiche Informationsvermittlung, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing ist bereits seit einiger Zeit eine verstärkte Nutzung von Social-Media-Anwendungen in Museen zu erkennen. Wie sieht dies aber bei den klassischen Museumsaufgaben Ausstellen, Sammeln, Dokumentieren, Bewahren und Forschen aus?
Was bietet hier das «Mitmach-Web»? Wo gibt es interessante Projekte und Communities, in denen ein Mehrwert für beide Seiten generiert wird? Und wie wirkt sich das Web 2.0 auf das komplexe Verhältnis von Kommunikation und Autorität im Museum aus?
Der Vortrag möchte neue Möglichkeiten aufzeigen, aber auch kritische Aspekte ansprechen und allgemein zur Diskussion anregen.
Der Vortrag beschreibt das Museum als Institution im Wandel und zeigt verschiedene Veränderungsfaktoren auf. Im Vortrag wird auf eine Reihe von Problemen und Potentialen, die den Veränderungsprozess prägen wie beispielsweise der Stellenwert der Museumsdokumentation, Digitalisierung von Museumsinformation, Barrierefreiheit und Benutzungsfreundlichkeit von virtuellen Museen, Web 2.0 und Web 3.0, eingegangen.
Many museums want to use Web 2.0 applications or feel the pressure to do so. In doing so, they might encounter a significant problem as Web 2.0 is based on the notion of radical trust and unrestricted, equal participation, two concepts that are contrary to the museum’s traditional concepts of authority, communication and participation because until recently this institution used to be in total control of its content. The crucial question is how much control of its content the museum can afford to lose regarding the fact that it highly depends on its reputation and has to justify its trustworthiness.
The paper analyses the role of authority, its influence on traditional and future museum communication and its effects on participation and trust. The challenge for the museum is to find a way to cede authority and control over content without losing its status as a trustworthy institution and to open up for social media and user participation in order to attract new audiences and maintain existing ones.
Sachstandsbericht zum Digitalen Katalog der Staatsgalerie Stuttgart, der seit Januar 2009 einen Online-Zugang zum Sammlungsbestand der Staatsgalerie ermöglicht.
Die Erstausspielung startete mit 500 Werken aus dem Bereich der Alten Meister bis ins 19. Jahrhundert. Weitere Werke und ausführlichere Informationen werden etappenweise neu eingestellt.
Stand Mai 2010 sind über 1.200 Werke online.
URL: http://www.staatsgalerie.de/digitalerkatalog/
Gliederung des Vortrags:
1. Überblick
2. Ergebnisse einer Studie zu Museum 2.0
3. Vergleich mit einer Studie aus Frankreich
4. Das Spannungsfeld Autorität und Benutzerbeteiligung im Museum
5. Ausgewählte Beispiele für den Einsatz von Web-2.0-Funktionalitäten
6. Zusammenfassung
Abstract des Vortrags:
Web 2.0 ist in aller Munde! Und alle machen mit! Aber wer macht was im Museumsbereich?
Dieser Frage geht eine Studie nach, die im Herbst 2008 vom BSZ in Kooperation mit der Uni Konstanz für das deutschsprachige Internet durchgeführt wurde. Die Ergebnisse werden vorgestellt und in Bezug gesetzt zu einer französischen Studie aus dem Jahr 2007. Weiterhin wird der Versuch unternommen, zu analysieren, warum die Mehrzahl der Museen sich dem Phänomen Web 2.0 eher zögerlich nähern.
Im Anschluss werden ausgewählte Beispiele für den Einsatz von Web-2.0-Funktionalitäten vorgestellt. Eine Zusammenfassung zieht ein Fazit des Standes von Museum 2.0.
Der Beitrag bietet eine Übersicht über Web-2.0-Elemente und ihre Verwendung auf den Webangeboten von Museen im deutschsprachigen Internet, wobei verschiedene Web-2.0-Funktionalitäten vorgestellt und praktische Anwendungsbeispiele aufgezeigt werden.
Weiterhin werden die Ergebnisse einer Studie wiedergegeben, die sich mit diesem Thema befasst. Als Beispiel für die Verwendung von Web-2.0-Funktionalitäten wird das Städel Museum in Frankfurt am Main angeführt.
Außerdem wird das Verhältnis von Museen zu Autorität und Besucherbeteiligung besprochen, wobei besonders auf Aspekte des virtuellen Museums im Internet eingegangen wird. Darüber hinaus werden an einigen ausgewählten Themen kritische Aspekte des Einsatzes von Web-2.0-Funktionalitäten durch Museen behandelt.