Refine
Keywords
- BAM-Portal (23)
- Portal <Internet> (20)
- Kulturerbe (19)
- Deutsche Digitale Bibliothek (13)
- Europeana (13)
- Museumskunde (11)
- Metadaten (10)
- Inhaltserschließung (9)
- Digitalisierung (8)
- Thesaurus (8)
Has Fulltext
- yes (49)
In zunehmendem, vermutlich exponentiell wachsendem Maße werden Inhalte aus dem gesamten Kulturbereich im Netz verfügbar sein. Der Bericht des American Council of Learned Societies spricht in diesem Zusammenhang von cyberinfra-structure und digital scholarship.
Auch in Deutschland werden die Digitalisierungsbemühungen verstärkt, um das Angebot an wissenschaftlicher Information zu erhöhen, vielfach angestoßen durch die seit Jahren seitens der EU unterstützten Maßnahmen. Stellvertretend für andere Projekte sei das von Google in Zusammenarbeit mit namhaften Universitäten z. B. der ivy league geplante genannt, in dem es um die Digitalisierung der gesamten Buch- und Handschriftenbestände dieser Universitäten geht. Solche Projekte, aus denen offensichtlich erheblicher geldwerter Nutzen erwartet wird, werfen neben den (kultur)politisch-rechtlichen zahlreiche weitere Fragen auf. - Der Einsatz von technischen Verfahren hat bisher und wird in Zukunft weitere Anstrengungen hinsichtlich der Normierung und Normung der Verfahren erfordern, um anschluß- und kommunikationsfähig zu sein – und zu bleiben.
Die Hoffnung, daß intelligente und schnelle Indexierungsverfahren diesen Aufwand erübrigen könnten, hat sich bisher nicht erfüllt. Vielmehr wird es um eine Mischung aus Einsatz wie Entwicklung von Normvokabularien und Indexierung gehen. Den Bibliotheken, Archiven und Museen stellt sich die Frage, was und wie digitalisiert wird. Das Was öffnet das Problemfeld der Auswahl aus dem Fundus der Kulturgüter, da augenblicklich niemand annimmt, daß eine vollständige Digitalisierung sinnvoll bzw. möglich ist. Hinter dem Wie versteckt sich nicht nur das Problem der Publikationsfähigkeit der Digitalisate, sondern auch der Erhaltung einer Wissensstruktur, die die Vernetzung individueller Objektinformation mit den anderen Wissenswelten nicht zerschneidet, sondern aufbewahrt. Vorhandene Angebote im Netz sollten in Hinsicht auf diese Fragestellung geprüft werden.
Die Vernetzung und ubiquitäre Verfügbarkeit der Wissensbestände wird zu einer grundsätzlichen Wandlung des wissenschaftlichen Arbeitens, aber auch der Informationsbeschaffung insgesamt führen. Ob gänzlich neue wissenschaftliche Einsichten in den Kulturwissenschaften möglich sind, wie manche hoffen, muß angesichts der erst beginnenden Entwicklung unbeantwortet bleiben. Eines scheint allerdings sicher: Bilder – bewegt und unbewegt – werden eine zunehmende und wichtigere Rolle als bisher spielen.
Technisch, organisatorisch und finanziell stehen die Bibliotheken, Archive und Museen in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen, wenn es darum geht, Optionen auf die Zukunft im Rahmen der internationalen Entwicklung zu wahren.
Aufsatz (Version mit Abbildungen) in "Information - Wissenschaft & Praxis" Nr. 6/2002
Internet-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Abstract:
Museen sollen die öffentliche Zugänglichkeit zu digital erfassten Sammlungen erhöhen. Das wird ermöglicht im Rahmen des BAM-Projekts, das deutschlandweit nicht nur Museen, sondern auch Archive und Bibliotheken mit ihren Informationen in einem Internet-Portal zusammenführt. Dazu müssen Museen personell und technisch in die Lage versetzt werden, ihre Bestände digital zu dokumentieren. Das ist das Hauptziel des hier beschriebenen MusIS-Projektes. Die grundsätzliche Orientierung an vorhandenen formalen und inhaltlichen Regelwerken soll die langfristige Qualität der Dokumentation gewährleisten. Der Einsatz dieser vornehmlich bibliothekarischen Regelwerke ist für Archive und Museen nicht unproblematisch, bietet aber erhebliche Vorteile.
Aufsatz (Version ohne Abbildungen) in "Information - Wissenschaft & Praxis" Nr. 6/2002
Internet-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verlags
Abstract:
Museen sollen die öffentliche Zugänglichkeit zu digital erfassten Sammlungen erhöhen. Das wird ermöglicht im Rahmen des BAM-Projekts, das deutschlandweit nicht nur Museen, sondern auch Archive und Bibliotheken mit ihren Informationen in einem Internet-Portal zusammenführt. Dazu müssen Museen personell und technisch in die Lage versetzt werden, ihre Bestände digital zu dokumentieren. Das ist das Hauptziel des hier beschriebenen MusIS-Projektes. Die grundsätzliche Orientierung an vorhandenen formalen und inhaltlichen Regelwerken soll die langfristige Qualität der Dokumentation gewährleisten. Der Einsatz dieser vornehmlich bibliothekarischen Regelwerke ist für Archive und Museen nicht unproblematisch, bietet aber erhebliche Vorteile.
Metadaten meint auf den ersten Blick Daten über Daten, entspricht also nicht ganz dem ursprünglichen griechischen Gebrauch, der eher einem Dazwischen oder Herüber entsprach. An diese Bedeutung knüpfen noch heute einige Wortbildungen an, z. B. Metapher. Vor allem im philosophischen Sprachgebrauch hat sich die Bedeutung der Letztbegründung einer Sache etabliert: Metalogik, Metatheorie, Metaphysik. Gerade am Begriff der Metaphysik läßt sich zeigen, wie derjenige der Metadaten methodisch zu verstehen sein könnte. Bereits im Abschwung der philosophischen Beschäftigung mit der Metaphysik, ja ihrer Diskreditierung als reine, d.h. hier: müßige Spekulation hat KANT den Versuch einer Neubegründung der Metaphysik gemacht. Das Ergebnis ist die in den Prolegomena zu findende Kurzfassung des Argumentes, das er in der ersten Kritik entwickelt hat. Dort stellt er nochmals die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis bzw. im engeren Sinne: wissenschaftlicher Erkenntnis. Das Ergebnis seiner Überlegungen ist bekannt:
Erkenntnis ist nur möglich, wenn vorausgesetzt wird, daß es kategoriale Begriffe gibt, die jeder Erfahrung vorausliegen, apriori gegeben sind und das begründen, was als transzendentaler Idealismus bezeichnet wird.
Kategoriale Begriffe dieser Art sind z. B. Raum und Zeit, ohne die empirische Erkenntnis nicht möglich wäre.
Methodisch wäre also in Hinsicht auf Daten zu fragen, was ihnen kategorial vorausliegt, um Daten überhaupt zu ermöglichen. Das wäre ein philosophisch begründeter Begriff von Metadaten, der hier aber – das wird sofort deutlich – viel zu weit greift. Es geht beim Begriff der Metadaten mehr um die Normierung des Gebrauchs, also etwa das, was WAIDACHER als Funktion der Metamuseologie im Verhältnis zur Museologie (theoretische wie praktische) definiert hat. Es geht also um Standards, die Kommunikation ermöglichen sollen.
Damit sind wir von einer philosophischen Begründung weit entfernt. Standards sind ausschließlich eine Frage der Konvention. Bei Metadaten handelt es sich also eher um eine Sprache, die versucht, den aktuellen sprachlichen Gebrauch zu normieren. Auf dieser metaphorischen Ebene kann deutlicher gemacht werden, was unter Metadaten zu verstehen sein könnte. COULMAS hat in Hinsicht auf die visuelle Fixierung des Wortes davon gesprochen, daß diese die Standardisierung seiner Form notwendig und die Beobachtung der Abweichung von einem vorherigen Zustand erst möglich mache. Genau das ist die Funktion von Metadaten.
Auszug aus dem Text von Werner Schweibenz und Jörn Sieglerschmidt mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Das BSZ erbringt seit 1999 technische und dokumentarische Dienstleistungen für Museen: zum einen werden deren Objekterfassungsdatenbanken auf einem zentralen Server im Rechenzentrum der Universität Konstanz eingerichtet und betreut, zum anderen ist das BSZ auch in inhaltlicher Hinsicht Ansprechpartner für teilnehmende Museen und berät die Museen mit dem Ziel, die museale Datenerfassung und -erschließung mit Hilfe der EDV kooperativ und von Anfang an möglichst einheitlich in Angriff zu nehmen. Mit dem landeseinheitlichen Informationssystem sollen mittelfristig folgende Ziele erreicht werden:
- Unterstützung und Vereinfachung der aufgeführten musealen Arbeitsbereiche
- gemeinsame interne Datenhaltung in einem integrierten System, auf das die verschiedenen Abteilungen bzw. Arbeitsbereiche in den Museen gemeinsam zugreifen können
- gemeinsame externe Datennutzung durch Datenaustausch unter den Museen,
- Vereinheitlichung der Regelwerke für die wissenschaftliche Dokumentation in Museen sowie der Dokumentationsdaten selbst und damit Steigerung der Qualität der Dokumentation,
- Recherchierbarkeitder Daten über OPACs und Internet-Portale, d.h. Zugang für Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit zu den Museumsbeständen,
- Präsenz der Museen mit ihrem Angebot im Internet über das im BAM-Projekt entwickelte Portal
Inhalt:
- BAM
- Gemeinsames Portal der Bibliotheken, Archive und Museen
- Was wir erreichen wollen
- Inhalte im BAM-Portal
- Googleähnlicher Zugang
- Informationsebenen
- BAM-Projekt: Technischer Aufbau
- Erweiterte Suche und Nutzung von Normdaten
- Einspaltige Ergebnisliste mit Explorerhierarchie
- Präsentierte Ergebnisse in den Fachinformationssystemen
- Europäische und deutsche BAM-Projekte
- Weitere Perspektiven
- Kontakt
Langzeitarchivierung ist in den letzten Jahren zum überall verhandelten Thema geworden, obwohl oder vielleicht gerade weil nirgendwo probate und schnelle Lösungen des Problems in Sicht sind. Für Archive und Bibliotheken, insbesondere aber die Museen, die bisher in Deutschland kaum an dieser Diskussion teilgenommen haben, sollte der Workshop einen Einblick in die aktuelle Problematik bieten. Die Resonanz seitens der Teilnehmer/innen bestärkt das BSZ, eine Folgeveranstaltung zu planen.
Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) ist als unselbständige Anstalt des öffentlichen Rechts eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg unter der Dienst- und Fachaufsicht des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Seit dem Jahr 2000 betreut es neben Bibliotheken auch Museen und Archive. In der Satzung sind die Dienstleistungen für Museen inzwischen verankert und damit Bestandteil der Fachaufgaben des BSZ. MusIS ist das Akronym für Museums-Informations-System. Das MusIS-Team betreut innerhalb des BSZ die staatlichen Museen in Baden-Württemberg und weitere Museen. Darüber hinaus sind im Berichtszeitraum die Zuständigkeiten für das BAM-Portal und die Archive hinzugekommen. Dieser Bericht gibt einen Überblick über die Tätigkeiten des MusIS-Teams in den beiden vergangenen Jahren und versucht, neben dem Sachstand auch Perspektiven aufzuzeigen.
Dieser Bericht ist ein Überblick über die Tätigkeiten des MusIS-Teams (MusIS = Museums-Informations-System). Ein solcher Bericht dient zunächst der Information der Museen, aber auch eines weiteren Kreises von Interessierten un schließlich der Vergewisserung, was erreicht ist und was noch zu tun ist.