13. BSZ-Kolloquium 2012
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Koha ist ein freies integriertes Bibliotheksystem, welches als Open Source Software von einer globalen Community weiterentwickelt wird.
Mit der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg ging 2009 die erste Koha-Installation in einer Hochschulbibliothek in Deutschland live.
Seither hat das BSZ insgesamt acht weitere Installationen in den Produktivbetrieb übergeben und zwei weitere Migrationen sind noch vor Jahresende 2012 geplant. In den vergangenen Jahren hat sich das Bibliothekssystem mit seinen Funktionen und Features dabei beständig verändert und weiter entwickelt. Es wurden in der Community neue Workflows etabliert, um den neuen Anforderungen und dem immer größer werdenden Anwender- und Entwicklerkreis gerecht zu werden.
Der Vortrag soll kurz darstellen, welche Erfahrungen das BSZ beim Einsatz von Koha gemacht hat, wie der aktuelle Stand ist und einen kurzen Ausblick auf geplante Entwicklungen und Veränderungen für die nächsten Versionen geben.
Wir lassen die Geschichte des BAM-Portals Revue passieren, berichten über Ableger auf Europäischer Ebene.
Andere Portale, die die BAM-Technik nutzen, wie http://www.spk-digital.de und Bibnetz+ werden vorgestellt.
Zum Schluss zeigen wir die aktuelle Beta-Version des BAM-Portals und geben einen Ausblick auf künftige Entwicklungsmöglichkeiten.
BSZ One Stop Search (BOSS) ist ein Resource Discovery System (RDS) des BSZ für Literaturrecherche und -beschaffung der Bibliotheken im SWB.
Anstelle von mehreren lose gekoppelten Einzelsystemen unter verschiedenen Oberflächen präsentiert BOSS dem Nutzer die Metadaten des lokalen Bibliothekskatalogs, des Verbundkatalogs und einer umfassenden Sammlung von Zeitschriftenaufsätzen unter einer Oberfläche als einen Suchraum (One Stop Search), zusammen mit allen Zugangs- bzw. Bestellmöglichkeiten (Download, Ortsleihe/Vormerkung, Fernleihbestellung).
Die technische Plattform, die hier zum Einsatz kommt, ist die Open Source Software VuFind im Frontend für die sich gerade im deutschsprachigen Raum eine lebendige Community entwickelt. Das VuFind Eco-System bietet über seine Schnittstellen die Möglichkeit, den Suchraum und Index um Daten aus weiteren Quellen zu erweitern. VuFind nutzt auch dafür die umfangreichen Möglichkeiten der Suchtechnologie Solr/Lucene.
Ziel des RDS-Projektes ist die Entwicklung eines RDS-Katalogs für die Bibliotheken des IBS|BW-Konsortiums (und darüber hinaus). Der RDS-Katalog bietet den Nutzerinnen und Nutzern sowohl einen vollständigen lokalen Katalog mit den üblichen Suchmöglichkeiten und Folgefunktionen, als auch, über die parallele Suche in einem RDS-Index, ein Browsing über das umfangreiche Angebot an weltweit verfügbaren Artikeln.
Damit steht ein einheitlicher Zugang zu möglichst vielen Bibliotheksinformationen und Angeboten zur Verfügung, der zwar die fachbezogene Recherche in speziellen Datenbanken nicht ersetzen, aber doch den Zugang zu den benötigten Informationen deutlich erleichtern kann.
Ausgangspunkt für die Entwicklung ist der Katalog plus der UB Freiburg, der seit einem Jahr erfolgreich in Betrieb ist und von dem viele Lösungsansätze übernommen werden können. Dazu gehören die Aufbereitung der Titel- und Lokaldaten (MARC21), die Integration von Normdaten und Fremddaten (zum Beispiel E-Books) sowie die Behandlung mehrbändiger Werke. Auch die Verwendung eines RDS-Proxy zur Anbindung des externen RDS-Index und damit dessen Entkopplung von der Oberfläche sowie die Integration des ReDI-Linkresolvers für die Anzeige der Verfügbarkeit auf Artikelebene hat sich bewährt. Die Oberfläche des RDS-Katalogs wird neu auf VuFind basieren und unter anderem an die verschiedenen Corporate Designs der Einrichtungen anpassbar sein. Der RDS-Proxy muss erweitert werden, um die RDS-Indexe verschiedener Anbieter zu unterstützen.
Mit der DAIA-Schnittstelle zu aDIS|BMS sollte eine deutlich verbesserte Anzeige der Verfügbarkeit möglich sein. Für Folgefunktionen wie Vormerkungen und Bestellungen wird die per CSS angepasste aDIS|BMS-Oberfläche angebunden.
Die UB Tübingen wird voraussichtlich als erste Bibliothek mit dem RDS-Katalog in Betrieb gehen, für die UB Freiburg wird die Umstellung mit der Migration auf aDIS|BMS erfolgen.
Im April 2012 hat die KIT-Bibliothek ihr RDS "KIT-Katalog Plus" auf Basis von Ex Libris Primo/Primo Central gestartet. Im KIT-Katalog Plus sind die im SWB erfassten eigenen Bestände mit ausgewählten Inhaltsdaten von Primo Central kombiniert. Nach einem halben Jahr Betrieb können nun erste Analysen des Nutzerverhaltens präsentiert werden. Zudem werden von der KIT-Bibliothek bereits erstellte und geplante Erweiterungen der Primo-Nutzerschnittstelle vorgestellt.
Die Einführung der Gemeinsamen Normdatei GND gehörte in den ersten Monaten dieses Jahres zu den Hauptaktivitäten im Team des Verbundsystems.
Ein kurzer Rückblick auf diese und ein Ausblick auf die weiteren Aktivitäten in der GND wie Zusammenführung von Sätzen der Formal- und Sacherschließung, Einführung der Originalschrift sowie Bereinigung von Personensätzen im SWB zwecks Lieferung an die überregionale GND, wird am Anfang des Vortrags stehen.
Die neue WinIBW-Version, die mit GND-Umstieg ausgeliefert wurde, ist inzwischen in allen Bibliotheken aktiv. Ein kurzer Überblick über die Downloadmöglichkeiten und die Erstellung einer Nutzungsstatistik für die in Broadcast angebotenen Datenbanken wird anschließend gegeben. Danach erfolgt zum Thema RDA ein Überblick über die Arbeitsorganisation und Vorgehensweise bei der Einführung des neuen Regelwerks.
Anschließend wird das Thema Nutzung des EZB/ZDB-Datenlieferdienstes durch SWB-Bibliotheken behandelt. Der Vortrag endet mit einem kurzen Überblick über die weiteren Aktivitäten im Verbundbereich.
E-Books erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden mittlerweile von vielen Bibliotheken – z.T. in großen Mengen – gekauft oder lizenziert. Die Verlage und andere Anbieter bauen diesen Bereich derzeit massiv aus.
Dabei gibt es verschiedene Geschäftsmodelle, und es kommen immer neue hinzu, für die im SWB-Verbundsystem und auch den Lokalsystemen Lösungen gefunden werden müssen, so gibt es im SWB dieses Jahr erste Testläufe mit PDA (Patron Driven Acquisition) von verschiedenen Anbietern. Vor der Einspielung der Daten müssen sie konvertiert, mit Produktsigeln und Lokaldaten angereichert werden.
Trotz der Auslieferung der Daten in Standardformaten wie MARC21 oder Onix stellt man immer wieder fest, dass vor der Einspielung Daten für die Verbunddatenbank aufwändig aufbereitet werden müssen. Anschließend müssen die Daten in der Verbunddatenbank weiter gepflegt werden, denn Titel wechseln auch Pakete, und Lizenzjahr ist oft nicht gleich Paketjahr, Autoren ziehen die Rechte zur Veröffentlichung zurück…
Bisher sind elektronische Ressourcen weitgehend von der Fernleihe ausgeschlossen. Artikel aus Zeitschriften, die nur noch elektronisch vorliegen, sind somit nicht mehr über die Fernleihe bestellbar. Um diese in den letzen Jahren entstandene Lücke in der Literaturversorgung wieder zu schließen, wurden die Konsortialverträge in den Verbünden dahingehend untersucht, ob Artikel in die Fernleihe gegeben werden dürfen.
Diese Informationen wurden in der EZB u. a. über Ausleihindikatoren abgelegt und kommen über den gemeinsamen Lieferdienst von EZB und ZDB in die Verbundsysteme.
Nun müssen die Informationen von den Endnutzerbestellsystemen und den Fernleihsystemen ausgewertet werden, um die Fernleihe entsprechend steuern zu können.