Digitales Bibliotheksgut bildet neben dem Verbundsystem und Lokalsystemen schon seit einigen Jahren einen der Schwerpunkte des Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ). Dazu wurden in einer Reihe von Projekten unterschiedliche Gesichtspunkte dieser vergleichsweise neuen Medien berücksichtigt. Viele dieser Projekte sind mittlerweile abgeschlossen, einige in einen regelrechten Routinebetrieb übergegangen.
Video- und Audiofiles, aber auch Image- und Textdateien stellen zunächst durch ihre technische Form spezielle Anforderungen an ihre Erzeugung, Aufbewahrung und Nutzung. Daran schließt sich die Entwicklung geeigneter Verfahren und Hilfsmittel zur Verzeichnung und Erschließung an. Spezielle Suchmaschinen und Austauschprotokolle ermöglichen ein adäquates Retrieval elektronischer Ressourcen und ihre Distribution.
Ein eigenes Feld stellt der Einsatz von multimedialen Lehr- und Lernmaterialien im Hochschulunterricht dar. Die technischen Eigenschaften und Möglichkeiten führen darüber hinaus zu anderen inhaltlichen Strukturen als bei "konventioneller" Literatur und schließlich zu einer andersartigen rechtlichen Verortung dieser Bestände.
Zu allen diesen Themen war das BSZ tätig, meist in Kooperationen mit Partnern wie z.B. den OPUS-Anwendern oder der DLmeta-Initative. Im Mittelpunkt dieses Engagements steht der Virtuelle Medienserver, der die Metadaten der dezentral vorgehaltenen Objekte enthält, diese über Hyperlinks erreichen kann und der mit der Verbunddatenbank synchronisiert ist. Die "digitale" Bibliotheksarbeit orientiert sich dabei an den Methoden und Prinzipien der "analogen" Bibliotheksarbeit, passt diese teils den neuen, digitalen Möglichkeiten an, insbesondere der Online-Zugänglichkeit, vermeidet aber Brüche in den Nachweisinstrumenten.
Im Folgenden soll dies an vier zentralen Aspekten deutlich gemacht werden, die Teil jeder Bibliotheksarbeit sind und entsprechend in aktuellen Projekten der Digital Library im BSZ ihren Niederschlag finden: Recherche- und Zugangsmöglichkeiten oder "Portale", Inhalte und Medien oder "Content", Regelwerke und Formate oder "Metadaten", Sprachverwendung oder "Normvokabular und Klassifikationen".
ICONCLASS wird sowohl für Darstellung und Ikonographie, als auch für die Schlagworte benötigt.
Auf zusätzliche Fachthesauri (z. B. ägyptologischer Thesaurus des CCER) kann jedoch nicht verzichtet werden.
Für das Feld „Schlagworte“ ist sicher in den meisten Fällen die SWD mit ihrer großen Begriffsvielfalt zu verschiedensten Themenbereichen gut geeignet.
Im Januar 1996 fusionierten die beiden großen sächsischen Bibliotheken – Sächsische Landesbibliothek (SLB, gegr.1556) und die Universitätsbibliothek der TU Dresden (UB, gegr. 1828) – zur Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB).
Beide ehemalig getrennte Einrichtungen arbeiten seit 1992 ihre Bestände in die Datenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes ein. Zum Zeitpunkt der Fusion von SLB und UB war die Technische Universität Dresden nur dem Namen nach eine Universität mit ausschließlich technischer Ausrichtung. Mit Beginn der 90er-Jahre wurde die TU sukzessive zu einer Volluniversität ausgebaut. Der Ausbau zur Volluniversität führte gleichzeitig zum Aufbau von Zweigbibliotheken der Fakultäten. Gleichzeitig erfolgte die Integration bereits bestehender Einrichtungen in die TU Dresden.
Parallel dazu verlief die Integration der an diesen Einrichtungen bestehenden Bibliotheken in die Universitätsbibliothek. Die UB bestand zum Zeitpunkt der Fusion aus der Zentralbibliothek, der Studienbibliothek und 14 Zweigbibliotheken, die sich teilweise wieder in Teilbibliotheken mit verschiedenen Standorten unterteilten. War die UB bisher eine reine Magazinbibliothek mit lediglich kleinen Lesesaalbeständen, so wurden die Bestände der neu gegründeten bzw. in die UB integrierten Zweigbibliotheken mit Bezug der neuen Standorte fast ausschließlich in Freihandbereichen aufgestellt.
Voraussetzung für eine Freihandaufstellung war eine möglichst alle Fachgruppen umfassende, bereits an großen Freihandbeständen erprobte und – in Kooperation – kontinuierlich gepflegte Aufstellungssystematik. Die Entscheidung der UB Dresden für die Regensburger Aufstellungssystematik (Regensburger Verbundklassifikation) brachte für die inhaltliche Erschließung der hohen Zahl ihrer Neuzugänge und der Aufstellung dieser Monographien in Freihandbereichen die Möglichkeit der Fremddatenübernahme aus dem Bayerischen Bibliotheksverbund (BVB).
Since several years it has been observed that information offered by different knowledge producing institutions on the internet is more and more interlinked. This tendency will increase, because the fragmented information offers on the internet make the retrieval of information difficult or even impossible. At the same time the quantity of information offered on the internet grows exponentially in Europe – and elsewhere - due to many digitization projects. Inasfar as funding institutions base the acceptance of projects on the observation of certain documentation standards the knowledge created will be retrievable and will remain so for a long time. Otherwise the retrieval of information will become a matter of chance due to the limits of fragmented, knowledge producing social groups.
Since several years it has been observed that information offered by different knowledge producing institutions on the internet is more and more interlinked. This tendency will increase, because the fragmented information offers on the internet make the retrieval of information difficult as even impossible. At the same time the quantity of information offered on the internet grows exponentially in Europe – and elsewhere - due to many digitization projects. Insofar as funding institutions base the acceptance of projects on the observation of certain documentation standards the knowledge created will be retrievable and will remain so for a longer time. Otherwise the retrieval of information will become a matter of chance due to the limits of fragmented, knowledge producing social groups.
Since several years it has been observed that information offered by different know-ledge producing institutions on the internet is more and more interlinked. This tendency will increase, because the fragmented information offers on the internet make the retrieval of information difficult or even impossible. At the same time the quantity of information offered on the internet grows exponentially in Europe – and elsewhere - due to many digitization projects. Inasfar as funding institutions base the acceptance of projects on the observation of certain documentation standards the knowledge created will be retrievable and will remain so for a long time. Otherwise the retrieval of information will become a matter of chance due to the limits of fragmented, knowledge producing social groups.
Der digitale Assistent DA-3
(2022)
Als überregional bedeutendes, kulturhistorisches Museum besitzt das 1919 im Karlsruher Schloss gegründete Badische Landesmuseum (BLM) sehr umfangreiche Bestände aus verschiedensten Sammlungsgebieten. Zu den wichtigsten Sammlungen gehören:
die Ur- und Frühgeschichte, die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes, die Sammlungen der Markgrafen von Baden, die Türkenbeute, die Kunst- und Wunderkammer, die Badische Landesgeschichte, das Münzkabinett sowie die Sammlung Angewandte Kunst seit 1900.
Seit Herbst 2001 setzt das BLM zur Dokumentation seiner Sammlungen eine Objektdatenbank ein. In der Datenbank werden sowohl Neuerwerbungen als auch Altbestände erfasst. Aktuell (Stand: 31. März 2005) umfasst die Objektdatenbank des BLM rund 22.000 Objektdatensätze und etwa ebenso viele, mit den zugehörigen Objektdatensätzen verknüpfte Bilddatensätze. Mit diesen Bilddateien werden gleichzeitig die Bestände an Negativen und Dias des Bildarchivs im Rahmen der Objektdatenbank katalogisiert. Mehr und mehr wird die Objektdatenbank alltägliches Arbeitsinstrument für die MitarbeiterInnen des BLM.
Als Mitglied des MusIS-Netzwerkes (MusIS = Museums-Informations-System) der Landesmuseen in Baden-Württemberg setzt das BLM die Software IMDAS-pro ein (derzeit: Version 2.5). Das BLM hat das Bibliotheksservice Zentrum Konstanz (BSZ) mit der Administration seiner Objektdatenbank betraut, das eine professionelle datentechnische (Datensicherheit!) und sachliche Betreuung (Administration etc.) gewährleistet. Als Leiterin des Referats Dokumentation ist die Verfasserin im BLM verantwortlich für die Strukturierung der Datenbank, für die Pflege der Normdaten sowie für Schulung und Betreuung der derzeit rund zwanzig NutzerInnen (Mitarbeiterinnen des Referats Dokumentation, FachwissenschaftlerInnen, RestauratorInnen, MitarbeiterInnen des Bildarchivs).
In den Museen gab es traditionsgemäß keinerlei terminologische Kontrolle für die handschriftlich ausgefertigten Inventarkarten. Objektbezeichnungen und verschiedene Sachzusammenhänge (Künstlernamen, Herstellungsort, Material, Technik etc.) wurden nach dem jeweils individuellen Stil der Wissenschaftlerin / des Wissenschaftlers benannt. Dagegen setzt eine Objektdatenbank in ihren Thesauri und Stammdatenlisten den Einsatz einheitlicher Benennungen in Form von Normdaten unbedingt voraus. Alle NutzerInnen der Datenbank müssen auf die Verwendung von Normdaten verpflichtet werden. Als Nutzen eröffnet sich für sie die Möglichkeit, die Recherche-Funktion der Datenbank umfassend einzusetzen und somit rasch auf alle in der Datenbank abgelegten Fakten zuzugreifen.