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Aufsatz (Version mit Abbildungen) in "Information - Wissenschaft & Praxis" Nr. 6/2002
Internet-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Abstract:
Museen sollen die öffentliche Zugänglichkeit zu digital erfassten Sammlungen erhöhen. Das wird ermöglicht im Rahmen des BAM-Projekts, das deutschlandweit nicht nur Museen, sondern auch Archive und Bibliotheken mit ihren Informationen in einem Internet-Portal zusammenführt. Dazu müssen Museen personell und technisch in die Lage versetzt werden, ihre Bestände digital zu dokumentieren. Das ist das Hauptziel des hier beschriebenen MusIS-Projektes. Die grundsätzliche Orientierung an vorhandenen formalen und inhaltlichen Regelwerken soll die langfristige Qualität der Dokumentation gewährleisten. Der Einsatz dieser vornehmlich bibliothekarischen Regelwerke ist für Archive und Museen nicht unproblematisch, bietet aber erhebliche Vorteile.
Aufsatz (Version ohne Abbildungen) in "Information - Wissenschaft & Praxis" Nr. 6/2002
Internet-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verlags
Abstract:
Museen sollen die öffentliche Zugänglichkeit zu digital erfassten Sammlungen erhöhen. Das wird ermöglicht im Rahmen des BAM-Projekts, das deutschlandweit nicht nur Museen, sondern auch Archive und Bibliotheken mit ihren Informationen in einem Internet-Portal zusammenführt. Dazu müssen Museen personell und technisch in die Lage versetzt werden, ihre Bestände digital zu dokumentieren. Das ist das Hauptziel des hier beschriebenen MusIS-Projektes. Die grundsätzliche Orientierung an vorhandenen formalen und inhaltlichen Regelwerken soll die langfristige Qualität der Dokumentation gewährleisten. Der Einsatz dieser vornehmlich bibliothekarischen Regelwerke ist für Archive und Museen nicht unproblematisch, bietet aber erhebliche Vorteile.
Metadaten meint auf den ersten Blick Daten über Daten, entspricht also nicht ganz dem ursprünglichen griechischen Gebrauch, der eher einem Dazwischen oder Herüber entsprach. An diese Bedeutung knüpfen noch heute einige Wortbildungen an, z. B. Metapher. Vor allem im philosophischen Sprachgebrauch hat sich die Bedeutung der Letztbegründung einer Sache etabliert: Metalogik, Metatheorie, Metaphysik. Gerade am Begriff der Metaphysik läßt sich zeigen, wie derjenige der Metadaten methodisch zu verstehen sein könnte. Bereits im Abschwung der philosophischen Beschäftigung mit der Metaphysik, ja ihrer Diskreditierung als reine, d.h. hier: müßige Spekulation hat KANT den Versuch einer Neubegründung der Metaphysik gemacht. Das Ergebnis ist die in den Prolegomena zu findende Kurzfassung des Argumentes, das er in der ersten Kritik entwickelt hat. Dort stellt er nochmals die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis bzw. im engeren Sinne: wissenschaftlicher Erkenntnis. Das Ergebnis seiner Überlegungen ist bekannt:
Erkenntnis ist nur möglich, wenn vorausgesetzt wird, daß es kategoriale Begriffe gibt, die jeder Erfahrung vorausliegen, apriori gegeben sind und das begründen, was als transzendentaler Idealismus bezeichnet wird.
Kategoriale Begriffe dieser Art sind z. B. Raum und Zeit, ohne die empirische Erkenntnis nicht möglich wäre.
Methodisch wäre also in Hinsicht auf Daten zu fragen, was ihnen kategorial vorausliegt, um Daten überhaupt zu ermöglichen. Das wäre ein philosophisch begründeter Begriff von Metadaten, der hier aber – das wird sofort deutlich – viel zu weit greift. Es geht beim Begriff der Metadaten mehr um die Normierung des Gebrauchs, also etwa das, was WAIDACHER als Funktion der Metamuseologie im Verhältnis zur Museologie (theoretische wie praktische) definiert hat. Es geht also um Standards, die Kommunikation ermöglichen sollen.
Damit sind wir von einer philosophischen Begründung weit entfernt. Standards sind ausschließlich eine Frage der Konvention. Bei Metadaten handelt es sich also eher um eine Sprache, die versucht, den aktuellen sprachlichen Gebrauch zu normieren. Auf dieser metaphorischen Ebene kann deutlicher gemacht werden, was unter Metadaten zu verstehen sein könnte. COULMAS hat in Hinsicht auf die visuelle Fixierung des Wortes davon gesprochen, daß diese die Standardisierung seiner Form notwendig und die Beobachtung der Abweichung von einem vorherigen Zustand erst möglich mache. Genau das ist die Funktion von Metadaten.
Auszug aus dem Text von Werner Schweibenz und Jörn Sieglerschmidt mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Das BSZ erbringt seit 1999 technische und dokumentarische Dienstleistungen für Museen: zum einen werden deren Objekterfassungsdatenbanken auf einem zentralen Server im Rechenzentrum der Universität Konstanz eingerichtet und betreut, zum anderen ist das BSZ auch in inhaltlicher Hinsicht Ansprechpartner für teilnehmende Museen und berät die Museen mit dem Ziel, die museale Datenerfassung und -erschließung mit Hilfe der EDV kooperativ und von Anfang an möglichst einheitlich in Angriff zu nehmen. Mit dem landeseinheitlichen Informationssystem sollen mittelfristig folgende Ziele erreicht werden:
- Unterstützung und Vereinfachung der aufgeführten musealen Arbeitsbereiche
- gemeinsame interne Datenhaltung in einem integrierten System, auf das die verschiedenen Abteilungen bzw. Arbeitsbereiche in den Museen gemeinsam zugreifen können
- gemeinsame externe Datennutzung durch Datenaustausch unter den Museen,
- Vereinheitlichung der Regelwerke für die wissenschaftliche Dokumentation in Museen sowie der Dokumentationsdaten selbst und damit Steigerung der Qualität der Dokumentation,
- Recherchierbarkeitder Daten über OPACs und Internet-Portale, d.h. Zugang für Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit zu den Museumsbeständen,
- Präsenz der Museen mit ihrem Angebot im Internet über das im BAM-Projekt entwickelte Portal