Am 2. März 2007 wurde das baden-württembergische Pflichtexemplargesetz novelliert und die rechtliche Möglichkeit geschaffen, elektronische Pflichtexemplare zu sammeln. Damit war Baden-Württemberg Vorreiter in Deutschland. Die Anwendung beschränkte sich aber zunächst auf die BOA-Plattform (baden-württembergisches Online-Archiv), auf der von den Landesbibliotheken frei zugängliche elektronische Dokumente und Webseiten abgelegt wurden. Die Sammlung verlegerischer Netzpublikationen sollte nun in einer eigenen Umgebung realisiert werden: im Mai 2018 startete das Projekt E-Pflicht Baden-Württemberg mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Es ist in der zweijährigen Projektlaufzeit gelungen, ein System zur Ablieferung von E-Books, zu deren automatischem Ingest, zur Verbindung mit den zugehörigen Metadaten in der Verbunddatenbank des K10plus, zur Langzeitarchivierung und zur Nutzung und Präsentation inhouse zu entwickeln und auch in Produktion zu setzen. Über dieses System konnten bereits mehr als 60.000 E-Books in den Formaten PDF und EPUB angenommen und erfolgreich verarbeitet werden, darunter die Titel der meisten größeren Verlage des Bundeslandes.
Kolleginnen und Kollegen aus den Staatlichen Museen tauschen sich innerhalb der Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) zu vielfältigen digitalen Themen aus, die im Kultur- und Museumsbereich immer wichtiger werden.
Im Grußwort von Ministerialrätin Jutta Ulmer-Straub, Leiterin des Referats Museen und Bildende Kunst im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK), werden die derzeitigen Aktivitäten und Planungen des MWK zur Unterstützung der Digitalisierung an den Landesmuseen skizziert.
Vorstellung von LEO-BW, dem landeskundlichen Informationssystem für Baden-Württemberg, und den Beteiligungsmöglichkeiten für Museen.
Bereitgestellt zum sechzigjährigen Jubiläum der Gründung des Südweststaats 2012, ist das Internetangebot ein Beitrag des Landes Baden-Württemberg zur kulturellen Bildung und zur Informationsgesellschaft. LEO-BW wendet sich an alle Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs – alteingesessene wie auch neu hinzugezogene – und darüber hinaus an alle Menschen, die sich für das Land interessieren. Wissenschaftlich Forschende erhalten einen vernetzten Zugang zu landeskundlichen Angeboten.
Auch für den Schulunterricht bietet LEO-BW eine breite Palette von Materialien. Damit leistet LEO-BW einen Beitrag zur Stärkung der Medienkompetenz.
LEO-BW bietet einen freien Zugang zu hochwertigen Informationen, multimedialen Inhalten, Quellen und Literatur aus und über Baden-Württemberg. Mit einer einzigen Anfrage sind landeskundliche Basisinformationen aus verschiedenen Bereichen gebündelt erreichbar.
LEO-BW wird als Kooperationsprojekt inhaltlich getragen von zahlreichen namhaften Institutionen - darunter dem BSZ, das den technischen Betrieb des Portals übernimmt, Titeldatensätze mit Baden-Württemberg-Bezug aus der Katalogdatenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) liefert sowie die Datenlieferung für die Museen aus dem landeseinheitlichen MuseumsInformationsSystem (MusIS) koordiniert.
Mit dem neuen Internet-Informationssystem "LEO-BW - Landeskunde entdecken online" (www.leo-bw.de) eröffnet das Land Baden-Württemberg seinen Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen digitalen Zugang zum kulturellen Erbe des Landes.
Pünktlich zum 60jährigen Landesjubiläum am 25. April 2012 wurde das Portal für die Öffentlichkeit freigeschaltet. LEO-BW bietet umfassende Recherchemöglichkeiten. Mit einem Zugriff können zu einem recherchierten Ort Basisinformationen aus dem baden-württembergischen Ortslexikon, aus Literatur, Archivbeständen, statistischen Daten und Landkarten sowie Bildmaterial abgerufen werden. Auch biografische Informationen zu zahlreichen Persönlichkeiten Baden-Württembergs sind zu recherchieren.
Des Weiteren gibt es Dokumente zur Landeskunde: Fotos, Karten und Videos finden sich ebenso wie digitalisierte Handschriften, Bücher und Urkunden sowie Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, Museen und Gedenkstätten. LEO-BW wendet sich an alle Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs und darüber hinaus an alle Menschen, die sich für das Land interessieren. Wissenschaftlich Forschende erhalten einen vernetzten Zugang zu landeskundlich relevanten Datenbeständen. Auch für den Schulunterricht bietet LEO-BW eine breite Palette von Materialien.
Derzeit 18 Partnerinstitutionen aus Kultur und Verwaltung des Landes sichern das breite inhaltliche Spektrum von LEO-BW und die inhaltliche Qualität der bereitgestellten Informationen. Nachdem auf dem 11. BSZ-Kolloquium am 28. September 2010 in Karlsruhe bereits die Projektkonzeption vorgestellt worden ist, werden nun der aktuelle Stand der Umsetzung mit den bestehenden Inhalten und Funktionalitäten sowie mögliche Perspektiven für eine Weiterentwicklung des Informationssystems präsentiert.
Gliederung des Vortrags:
1. Einführung/Überblick
a. Grundidee und Anspruch
b. Zielgruppe
c. Projekthistorie
d. Projektkonsortium und inhaltliche Module
e. Technische Architektur
2. Anforderungen/Randbedingungen für die Umsetzung
a. Funktionale Anforderungen
b. Recherche-Szenarien
c. Highlights
d. Technische Umsetzung, konkreter Ansatz
3. Ausblick
Abstract des Vortrags:
Mit LEO-BW (Landeskunde entdecken, erleben, erforschen online) wird ein umfassendes landeskundliches Online-Informationssystem für Baden-Württemberg aufgebaut, über das die Angebote zahlreicher Landeseinrichtungen vernetzt abgerufen werden können. Realisiert wird LEO-BW im Rahmen eines Einführungsprojekts mit zurzeit 17 Partnern unter Leitung des Landesarchivs Baden-Württemberg im Auftrag der baden-württembergischen Landesregierung.
Eine erste Version des Systems mit ausgewählten Inhalten wird der Öffentlichkeit zum 60jährigen Landesjubiläum im April 2012 vorgestellt. Dabei werden Grundinformationen zum Land sowie seinen Städten und Gemeinden aus Geschichte und Gegenwart in Verbindung mit Karten, Abbildungen, Literatur und Quellen präsentiert. Die beteiligten Institutionen decken nicht nur einen Großteil landeskundlicher Fachbereiche ab, sondern sie gewährleisten zugleich durch ihre institutionell gepflegten Fachinformationssysteme die Qualität des gemeinsamen Internetangebots. Zentrale Rechercheinstrumente des Informationssystems bilden die Ortsnormdatenbank des Landesarchivs, die auf einer geografisch eindeutigen Zuordnung des jeweiligen Ortes basiert (Georeferenzierung), sowie die Persönlichkeitsdatenbank der Württembergischen Landesbibliothek. Für Recherche und Ergebnispräsentation kommt auch ein GIS zum Einsatz.
Um möglichst viele und qualitativ hochwertige Treffer zu erzielen, müssen Schnittstellen und Inhalte mit den beteiligten Institutionen definiert werden. Die Informationen werden entweder im „LEO-BW-Data-Warehouse“ vorgehalten oder über Webservices an das Portal angebunden. Die Ergebnispräsentation erfolgt in LEO-BW selbst oder über eine Verlinkung auf die institutionellen Informationssysteme der Partner. In weiteren Ausbaustufen soll das Informationssystem sowohl inhaltlich – insbesondere durch die Beteiligung weiterer Content-Provider – als auch funktional ständig weiterentwickelt werden.
Erarbeitet von der AG Langzeitarchivierung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg
Endfassung
Redaktion: Stefan Wolf
Abstract:
Das Land Baden-Württemberg besitzt in seinen Bibliotheken, Archiven, Museen und Rechenzentren einen reichen Bestand an digitalen wissenschaftlichen Daten, künstlerischen Schöpfungen, kulturellen Zeugnissen und historischen Verwaltungsunterlagen. Auf der Grundlage einer permanent durchzuführenden Risikoanalyse sind diese Objekte der digitalen Langzeitarchivierung zuzuführen. Sie kann ökonomisch und rationell nur in kooperativen Formen gelingen.
Aufgrund einer Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg wurden die Gedächtnisinstitutionen aufgefordert, ein erstes gemeinsames Schichtenmodell der digitalen Langzeitarchivierung zu erarbeiten. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der verschiedenen Sparten definierte OAIS-gerecht erste Kompetenzen, Funktionen, Dienstleistungen und Schnittstellen in den Phasen der Verantwortung für die Information selbst, der Planung ihrer Erhaltung und ihrer Speicherung. Wert legt die Arbeitsgruppe auf die Bestimmung von Verantwortlichkeiten, auf die Herausbildung von Kooperationsstrukturen, eine strategische Planung, fortlaufende Risikoanalyse, die prioritäre Sicherung der Unikate, Fortsetzung der Webarchivierung, den bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur sowie die Förderung von Aus-, Fort- und Weiterbildung. Fragen der Finanzierung werden explizit noch nicht behandelt.
Vorstellung des Leitbildes Bibliotheken in Baden-Württemberg Vortrag von Ingrid Mussmann und Angelika Geiger auf dem Fortbildungstag im Rahmen der 5. Baden-Württembergischen Bibliothekstage in Lörrach/Weil am Rhein am 22. September 2003 "Die Bibliothek der Zukunft"
7. Version / 02.06.2003
Aus dem Inhalt:
Bibliotheken sind von zentraler Bedeutung für Bildung, Forschung, Kultur und Freizeit, sie sind einzigartig und unverzichtbar. Bibliotheken sind offen und liegen nahe. Sie sind leicht erreichbar, einladend und kundenorientiert. Bibliotheken tragen zur Chancengleichheit der Menschen im ganzen Land bei.