Alles ändert sich. Altes wird durch Neues ersetzt, nur Weniges bleibt für lange Zeit erhalten. Eine der Aufgaben von Museen ist es, nicht alles sogleich dem Zerfall zu überlassen.
Wir bemühen uns, Ideen, Techniken, Werkzeuge und vor allem die daraus resultierenden Objekte möglichst lange zu erhalten. Um das zu erreichen, wenden wir ebenfalls Ideen, Techniken und Werkzeuge an. Auch diese ändern sich und werden durch neue ersetzt.
Wie Daten erhalten werden können und wie sich der Aufwand dafür reduzieren lässt, davon handeln die folgenden Seiten. Möglichst konkret soll gezeigt werden, was getan werden kann und muss. Die Vorschläge der folgenden Seiten sollten alle beherzigen, die in irgendeiner Weise Dateien produzieren oder für Daten verantwortlich sind. Nur wenige von uns sind (Hobby-)Informatiker, deshalb: Lieber klare Angaben statt ausgefeilter Definitionen, Beispiele statt Theoreme und lieber ausführliche Begriffe statt Fachjargon. Alle sollen nach dem Lesen sagen können: Eigentlich ist (das) alles ganz einfach.
© 24 nestor/IfM
Der Inhalt dieser Veröffentlichung darf vervielfältigt und verbreitet werden, sofern der Name der Rechteinhaber "nestor - Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung" / IfM genannt wird. Eine kommerzielle Nutzung ist nur mit Zustimmung der Rechteinhaber zulässig.
Autor dieser Veröffentlichung:
Dr. Stefan Rohde-Enslin, Institut für Museumskunde (SMB-PK)
Fotos: Dr. Stefan Rohde-Enslin, Joshua Enslin
Inhalt:
- Memorandum für Langzeitverfügbarkeit digitaler Information in Deutschland
- Die AG Langzeitarchivierung
- SWBdepot
- Datentausch / KOPAL
- Langzeitarchivierung im Landesarchiv
- Langzeitarchivierung für Museen
- Langzeitarchivierung für Museen
- Langzeitarchivierung in Bibliotheken
- Geschäftsgang Bibliotheken
- Erschließung Bibliotheken
- BOA: Installationen
- Demonstration BOA
- Zusammenfassung
Als Desiderat, weniger als wirklich beherrschbare Aufgabe wurde die langfristige Erhaltung und Benutzbarkeit elektronischer Ressourcen bislang betrachtet. Dies ändert sich schlagartig mit der Einladung zum Workshop „Langzeitverfügbarkeit elektronischer Dokumente“ durch die Deutsche Bibliothek und ihre Partner im Herbst 2002:
Für Langzeitarchivierung und –verfügbarkeit von elektronischen Ressourcen wird die Zeit als gekommen betrachtet, die Planung mittelfristig tragfähiger Konzepte und Lösungen anzupacken. Die Abschlusserklärung dieser Veranstaltung hält fest: „Die Teilnehmer des Workshops sehen großen Handlungsbedarf bei der Sicherung der Langzeitverfügbarkeit digitaler Objekte. Sie sind der Überzeugung, dass die sich dabei ergebenden Aufgaben als Gemeinschaftsaufgabe arbeitsteilig, kooperativ und ökonomisch gelöst werden müssen... Pluralität der eingesetzten Methoden und Verfahren und Redundanz der Speicherung sind erwünscht.“
Dieses Startzeichen, jetzt in einer gemeinsamen Anstrengung diese Aufgabe anzugehen, gibt auch in der Verbundregion des SWB Anlass zu gemeinsamen Überlegungen; zwei Gespräche zwischen den Direktionen von BLB Karlsruhe, BSZ Konstanz und WLB Stuttgart führen zum gemeinsamen Entschluss, Online-Publikationen in die Sammlungen der Landesbibliotheken sammelnd und archivierend einzubeziehen.
Ein Schreiben von Frau Mallmann-Biehler an Herrn Ehrle und Herrn Kowark hält fest: „In enger Kooperation von BLB, WLB und BSZ soll ein Depot- und Portalsystem aufgebaut werden, dessen Ziel die langfristige Archivierung und Verfügbarkeit von Online-Dokumenten ist. Dies geschieht in enger Kooperation mit dem Programm Der Deutschen Bibliothek zur Langzeitarchivierung.“ Im Herbst 2003 erklärt sich das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg bereit, mit einer Anschubfinanzierung die technische Entwicklung des Projekts zu fördern.