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RAK und AACR - das Beste aus beiden. Vortragsfolien vom 4. BSZ-Kolloquium am 18.09.2002 in Stuttgart
(2002)
Der Nikolausbeschluss 2001 des Standardisierungsausschusses hat die deutschen Katalogisierungsgemüter erhitzt. Dieser Effekt ist durchaus zu begrüßen, da zum ersten Mal offen und – inzwischen auch – sachbezogen über die Regelwerke diskutiert wird. Die Argumentationsbreite reicht von Beibehaltung der RAK-WB, Fertigstellung der RAK2 bis zur 1:1-Einführung der AACR2 mit allen Konsequenzen für ein nicht-englischsprachiges Land. Nach Meinung der Autorin kann eine vernünftige deutschsprachige Lösung nur eine moderne RAK2 mit noch stärkeren AACR-Komponenten sein. Dies Szenario soll in diesem Vortrag skizziert werden.
RAK und AACR - das Beste aus beiden. Vortrag auf dem 4. BSZ-Kolloquium am 18.09.2002 in Stuttgart
(2002)
Der Nikolausbeschluss 2001 des Standardisierungsausschusses hat die deutschen Katalogisierungsgemüter erhitzt. Dieser Effekt ist durchaus zu begrüßen, da zum ersten Mal offen und – inzwischen auch – sachbezogen über die Regelwerke diskutiert wird. Die Argumentationsbreite reicht von Beibehaltung der RAK-WB, Fertigstellung der RAK2 bis zur 1:1-Einführung der AACR2 mit allen Konsequenzen für ein nicht-englischsprachiges Land. Nach Meinung der Autorin kann eine vernünftige deutschsprachige Lösung nur eine moderne RAK2 mit noch stärkeren AACR-Komponenten sein. Dies Szenario soll in diesem Vortrag skizziert werden.
Als langjähriges Mitglied der Expertengruppe RAK und in meiner langen Praxis als Katalogisierungsleiterin im HBZ habe ich eigentlich immer Klagen über das Regelwerk gehört. Umso mehr freue ich mich, dass die RAK jetzt so leidenschaftlich verteidigt werden. Die RAK-Experten können also so schlechte Arbeit nicht geleistet haben. Was mich aber noch viel mehr freut, ist die Tatsache, dass Katalogisierung so ins Rampenlicht der bibliothekarischen Öffentlichkeit gelangt ist. Erstmals wird auch außerhalb der Katalogisierungsabteilungen über Katalogisierung diskutiert.
Bereits im Februar 2001 hat die DFG Die Deutsche Bibliothek aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, wie die deutschen Bibliotheken ihre bisherige internationale Isolierung im Hinblick auf Standardisierungsfragen überwinden können. Anlass war die Ablehnung der Startfinanzierung der Standardisierungsarbeit. Im Juli 2001 hat der Beirat Der Deutschen Bibliothek die Überwindung der bestehenden internationalen Isolierung gefordert, indem eine schrittweise Migration der deutschen Regeln und Formate auf ein internationales Regelwerk und entsprechende Formate angestrebt werden soll. Diese beiden Statements sind in der bibliothekarischen Öffentlichkeit unbeachtet geblieben.
Der Durchbruch kam erst, als am 11.09.2001 auf der 5. Verbundkonferenz des GBV von führenden Bibliotheksvertretern ein unverbindliches Votum für den Umstieg auf angloamerikanische Standards abgegeben wurde und als der Standardisierungsausschuss am 06.12.2001 als Reaktion darauf einen entsprechenden Beschluss traf. Seitdem ist Katalogisierung – zum ersten Mal in meiner langjährigen Katalogisierungspraxis – ein heißes Eisen geworden.
Selbst wenn sich ein Umstieg als unrealistisch erweisen wird, muss über Katalogisierung künftig anders diskutiert werden. Zunächst einmal heißt das, Ziele definieren. Die Funktionen eines Katalogs müssen benannt und priorisiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Prioritäten konfliktfrei sind. Die Regelwerksgremien haben immer schon darauf geachtet, sich nicht zu weit von den angloamerikanischen Regelwerken zu entfernen. Gleichzeitig gab es aber auch Druck aus den Leitungsebenen etlicher Bibliotheken, die Katalogisierung zu vereinfachen. Beides zugleich ist aber unmöglich.