"Erst der Kontext macht die Objekte wertvoll", unter diesem Titel berichtet der Staatsanzeiger Baden-Württemberg in seiner Ausgabe vom 22.05.2009 (Nr. 19) über die Bedeutung der Objektdokumentarisierung in baden-württembergischen Museen.
Der Artikel behandelt unter anderem die computergestützte Objektdokumentation beim Badischen Landesmuseum (BLM) in Karlsruhe. Das BLM verwendet für die Inventarisierung das Programm IMDAS-Pro und ist Mitglied von MusIS, dem landeseinheitlichen Museumsinformationssystem.
MusIS ist beim Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) in Konstanz angesiedelt. Neben der technischen Betreuung als application service provider unterstützt das BSZ die staatlichen Museen sowie einige kommunale Museen auch bei inhaltlichen Fragen der Museumsdokumentation (beispielsweise bei der Arbeit mit Regelwerken und Thesauri). Weiterhin bietet es den Mitgliedern des MusIS-Verbundes auch die Möglichkeit, mit IMDAS-Pro erfasste Daten als Online-Ausstellung bzw. als digitaler Katalog im Internet zu präsentieren.
Veröffentlichung des Artikels in SWOP mit freundlicher Genehmigung der Redaktion Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH
- Das Spannungsverhältnis von Ding und Information
- Die Virtualisierung des Museums und seiner Objekte
- Der Paradigmenwechsel vom Museumsobjekt zur Museumsinformation
- Information als Ding in der Informationstheorie
- Von Artefakten, Naturafakten und Mentefakten zu Digitalifakten?
- Zusammenfassung
In meinem Vortrag möchte ich zunächst auf die Prinzipien der Sacherschließung im Rahmen von MusIS eingehen und die Frage beantworten, für welche Objekterschließungskriterien die Museen Normdaten benötigen. Danach werde ich das Thema der Nutzbarkeit der Schlagwortnormdatei (SWD) für den Museumsbereich behandeln, einen Exkurs zu den Unterschieden der Bestandserschließung in Museen und Bibliotheken einschieben und zum Abschluss über die aktuelle Vorgehensweise bei der Sacherschließung in MusIS sprechen.
Ich möchte durch die Vorstellung der Erschließungsarbeit in Museen und ihren Vergleich mit der Erschließungsarbeit in Bibliotheken dem Thema neue, hoffentlich interessante, Aspekte abgewinnen.
Die Grundsätze, die wir den von uns betreuten Museen bei der Dokumentation ihrer Bestände mit der Software IMDAS-Pro auf den Weg geben, sind:
1. Wir raten zur Verwendung von normiertem Vokabular für die formale und inhaltliche Erschließung der Objekte.
2. Wir empfehlen, sich dabei an Standards zu orientieren.
In meinem Vortrag möchte ich zunächst auf die Prinzipien der Sacherschließung im Rahmen von MusIS eingehen und die Frage beantworten, für welche Objekterschließungskriterien die Museen Normdaten benötigen. Danach werde ich das Thema der Nutzbarkeit der Schlagwortnormdatei (SWD) für den Museumsbereich behandeln, einen Exkurs zu den Unterschieden der Bestandserschließung in Museen und Bibliotheken einschieben und zum Abschluss über die aktuelle Vorgehensweise bei der Sacherschließung in MusIS sprechen.
Ich möchte durch die Vorstellung der Erschließungsarbeit in Museen und ihren Vergleich mit der Erschließungsarbeit in Bibliotheken dem Thema neue, hoffentlich interessante, Aspekte abgewinnen.
Die Grundsätze, die wir den von uns betreuten Museen bei der Dokumentation ihrer Bestände mit der Software IMDAS-Pro auf den Weg geben, sind:
1. Wir raten zur Verwendung von normiertem Vokabular für die formale und inhaltliche Erschließung der Objekte.
2. Wir empfehlen, sich dabei an Standards zu orientieren.
Wer nicht in einem Museum über kurze oder längere Zeit gearbeitet hat, weiß selten, was ein Museum ausmacht. Nun haben Bibliothekar/innen den Vorteil, in einer nicht vollkommen anderen Welt zu leben, denn Museen und Biblotheken - wie auch Archive - haben eines gemeinsam: sie sammeln wertvolle Zeugnisse menschlicher Kultur, sie erhalten diese und machen sie der Öffentlichkeit zugänglich. Strukturell also ähnliche Aufgaben, die aber erhebliche Unterschiede im einzelnen verdecken.
Um einen Einblick in eine Museumssammlung zu bekommen, lohnt es sich, in die Museumsgeschichte zurückzugehen, nicht zu weit, also nicht in die Frühgeschichte von Sammlungen in den Hochkulturen der alten Welt, sondern in die Renaissance und die frühe Neuzeit, als der Typ Museum entstand, den wir heute kennen: die Kunst- und Wunderkammer aristokratisch städtischer und fürstlicher Sammlungen.
Wer nicht in einem Museum über kurze oder längere Zeit gearbeitet hat, weiß selten, was ein Museum ausmacht. Nun haben Bibliothekar/innen den Vorteil, in einer nicht vollkommen anderen Welt zu leben, denn Museen und Biblotheken - wie auch Archive - haben eines gemeinsam: sie sammeln wertvolle Zeugnisse menschlicher Kultur, sie erhalten diese und machen sie der Öffentlichkeit zugänglich. Strukturell also ähnliche Aufgaben, die aber erhebliche Unterschiede im einzelnen verdecken.
Um einen Einblick in eine Museumssammlung zu bekommen, lohnt es sich, in die Museumsgeschichte zurückzugehen, nicht zu weit, also nicht in die Frühgeschichte von Sammlungen in den Hochkulturen der alten Welt, sondern in die Renaissance und die frühe Neuzeit, als der Typ Museum entstand, den wir heute kennen: die Kunst- und Wunderkammer aristokratisch städtischer und fürstlicher Sammlungen.
"Geschichten erzählen" meint in diesem Vortrag das Darstellen und Vermitteln musealer Inhalte mittels digitaler Szenografien. Dabei stellt das multimediale Erzählen einer Geschichte im Vergleich zum Zeigen von digitalisierten Beständen komplexere Anforderungen an das Ausgangsmaterial, die Projektplanung und -konzeption sowie an die gestalterische Umsetzung.
Im Laufe meines Vortrages werde ich den Vergleich zwischen beiden Präsentationsformen veranschaulichen und vertiefen, Ihnen die im BSZ getestete Software ORA System kurz vorstellen und der Frage nach der Verwendbarkeit museumsdokumentarischer Daten nachgehen.
Während der ersten Testphase im BSZ entstand der Prototyp einer multimedialen Ausspielung, den ich Ihnen am Ende des Vortrages auch zeigen möchte. Beim Erstellen eines digitalen Kataloges werden die Objektdaten eins zu eins in das Redaktionssystem übernommen. Das Systematisieren und Anordnen der Informationen sowie die gestalterische Umsetzung können von einer Person - dem Museumsdokumentar etwa – bewerkstelligt werden.
Das Badische Landesmuseum (BLM) mit Sitz im historischen Karlsruher Schloss verwahrt überregional bedeutende Bestände zur internationalen Kunst- und Kulturgeschichte. Seine Sammlungen repräsentieren mehr als 5.000 Jahre internationale Kulturgeschichte: Werke der oberrheinischen Ur- und Frühgeschichte und der vorgriechischen Kulturen; eine international bedeutende Sammlung antiker Vasen und Terrakotten; altitalische Kunstwerke und römische Steindenkmäler.
Die Schausammlungen des BLM präsentieren die Museumsobjekte in anschaulich und lebendig inszenierter, museumspädagogisch ausgerichteter Weise. Das Museum ist Stätte aufklärender Bildungsarbeit geblieben und begreift sich doch entschieden als Erlebnisort für jedermann. Es betrachtet sich als besucher- und dienstleistungsorientiertes Haus, in dem die Interessen des breiten Publikums im Mittelpunkt stehen.
Die EDV-gestützte Objektdatenbank im Museum dient allgemein als eine umfassende Informationsquelle über die Bestände, die es zu sammeln, zu bewahren und zu präsentieren gilt. Sie ist ein internes, hohen Sicherheitsstandards unterliegendes Arbeitsinstrument. In der Objektdatenbank werden alle relevanten Informationen zu den Museumsobjekten zusammengetragen und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums bereitgestellt: technische Daten, wissenschaftliche Bewertungen, Daten zur Objektgeschichte, Literaturangaben, Bilddokumente etc. Die Objektdatenbank unterstützt das Objektmanagement, z.B. die Standortverwaltung und den Leihverkehr. Nicht zuletzt hilft die Objektdatenbank bei der Vorbereitung von Ausstellungen und Publikationen.
Das BLM setzt seit rund drei Jahren die Datenbank IMDAS-Pro zur Dokumentation und Administration seiner Bestände ein. Die administrative und technische Betreuung der im Dezember 2003 rund 10.000 Datensätze umfassenden Objektdatenbank ist dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) in Konstanz übertragen. Die Präsenz im Internet gehört mittlerweile zum Standard der Öffentlichkeitsarbeit der Museen. Das Internet dient als Plattform, auf der sich jedermann über die Sammlungsbereiche, Ausstellungen und Dienstleistungen der Museen informieren kann. Mehr und mehr wollen die Museen auch ihre Bestände im Internet zeigen. Mit der Präsentation von Sammlungsbeständen im Internet wollen die Museen für den Museumsbesuch werben und eine Möglichkeit zur Vor- und Nachbereitung des Museumsbesuches bieten. Die Museen wollen dem Fachpublikum wissenschaftlich fundierte Informationen zur Verfügung stellen. Schließlich macht das Internet eine neue Form der traditionell bewährten Publikationen des Museums möglich: Im Internet können wissenschaftliche Bestandskataloge, Sammlungsführer und Ausstellungskataloge veröffentlicht werden – selbständig oder parallel zur gedruckten Ausgabe. Nicht zuletzt kann das Internet Plattform für eigenständige Ausstellungen in einem "Virtuellen Museum" sein.
Im Vortrag wird über die Erfahrungen berichtet, die die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim bislang mit der Anwendung einer Datenbank zur Objektverwaltung gemacht haben. Im Vordergrund stehen hierbei vor allem die Vorüberlegungen zur Anschaffung einer speziellen Datenbank und der praktische Umgang mit dieser. Die Reiss-Engelhorn-Museen stellen ein in der Struktur mit Landesmuseen vergleichbares Mehrspartenhaus dar, jedoch mit städtischer Trägerschaft. Die Sammlungsabteilungen setzen sich aus den Bereichen Kunstgeschichte, Regional- und Stadtgeschichte, Theater- und Musikgeschichte, Archäologie und Landesdenkmalpflege sowie Natur- und Völkerkunde zusammen.
Zu den Arbeitsschwerpunkten der Reiss-Engelhorn-Museen zählen neben den klassischen Aufgabengebieten zur Pflege und wissenschaftlichen Bearbeitung der Sammlungsbestände in erster Linie die Entwicklung und Realisierung von Ausstellungs- und Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit überregionalen und internationalen Kooperationspartnern.
Ausgangspunkt für die Anschaffung einer Museumsdatenbank zur Objektverwaltung war die bevorstehende Generalsanierung des Stammhauses der Reiss-Engelhorn-Museen, dem Mannheimer Zeughaus. Es handelt sich beim Zeughaus um einen denkmalgeschützten Gebäudekomplex, der zu den bedeutendsten historischen Bauwerken der Stadt Mannheim zählt. In den fünf Stockwerken des Gebäudes sind die Kunst-, Stadt-, Regional-, Theater- und Musikgeschichtlichen Sammlungen sowie die zugehörigen Depots untergebracht. Die Generalsanierung und die anschließende Neueinrichtung des Zeughauses soll pünktlich bis zum Stadtjubiläum Mannheims im Januar 2007 abgeschlossen sein. Für die Generalsanierung muss bis zum Sommer 2003 das Zeughaus komplett geräumt sein. Dies bedeutet, dass alle Objekte in neue Depots verbracht werden müssen. Der Bestand umfasst mehrere Tausend Objekte. Diese können nicht einfach von Standort A nach B transportiert werden, sondern müssen zunächst gereinigt, von Restauratorinnen und Restauratoren gesichert und verpackt werden.
Diese Tatsache hat man als einmalige Chance gesehen, den Großteil des Objektbestandes mit einer EDV-gestützten Kurzinventarisierung und Standortverwaltung zu erfassen und mit digitalen Fotos zu dokumentieren.
Zusammenfassung: Was ist Digicult Museen SH?
- DigiCult Museen SH ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt zur digitalen Erfassung und Publikation ausgesuchter Museumsbestände des Landes Schleswig-Holstein
- Getrenntes Erfassen – Gemeinsames Publizieren unter Verwendung von kontrolliertem Vokabular (Einbindung von Normdaten aus der Bibliotheks- und Museumsdokumentation)
- Beteiligt: Zur Zeit 35 Institutionen verschiedener Fachrichtungen; Schwerpunkt: Kunst- und kulturhistorische Museen, dazu enge Kooperation mit weiteren Partnern wie IfM, FG Dokum. des DMB, BSZ (MusIS), BAM, GBV, Saarland…
- Datendistribution: Weitergabe der Daten an übergeordnete verwandte Portale (BAM, GBV, Prometheus, Bildarchive…)
Ziele:
- Langfristige Sicherung des Kulturerbes mit neuen Technologien
- Gemeinsames technologisches Konzept für die digitale Erfassung und Verbreitung (digitale Archivierung und Internetpublikation)
- Zugänglichmachung des kulturellen Erbes für Bildung, Wissenschaft und Tourismus
- Stärkung des Kultur- und Wirtschaftsstandortes, Profilbildung und Vernetzung der Museen
- Qualifizierung und Professionalisierung der Projektbeteiligten: Paradigmenwechsel
Inhalt:
- Die Software. Hersteller: Pandora Neue Medien GmbH Stuttgart
- Die Projekte 2003 - 2006
- Die Weiterentwicklungen
- Anforderungen an umfangreiche wissenschaftliche Präsentationen
- Anforderungen an Präsentationen mit hohem ästhetischen Anspruch
- Individuelle Drucklayouts
- Anforderungen aus den naturkundlichen Museen
- Generell: Konnektierung spezieller Personentypen
- Geplante Projekte
Qualitätsstandards in Museen. Vortrag auf dem 9. MusIS-Nutzertreffen am 2. April 2008 in Stuttgart
(2008)
Drastische Kürzungen der Kulturetats der öffentlichen Hand sind heutzutage keine Ausnahmen, im Gegenteil, sie werden immer mehr zum Regelfall. Dies führt die kulturellen Institutionen im Allgemeinen und die Museen im Besonderen in die Zwangslage, sich zu rechtfertigen, dass die beantragten Mittel auch sinnvoll und effektiv eingesetzt werden. Zudem entsteht die Notwendigkeit, sich von kommerziellen Freizeiteinrichtungen abzusetzen, die sich ebenfalls mit dem Begriff „Museum“ schmücken, aber mit diesen nur den Namen gemein haben. Da der Museumsbegriff nicht geschützt ist, sind klare Definitionen und Leitlinien für die museale Arbeit notwendig.
Der vom Internationalen Museumsbund (International Council of Museums, kurz ICOM) erarbeitete „Code of Ethics“ definiert zwar, was unter einem Museum zu verstehen ist und welche Aufgaben es erbringen soll, lässt aber detaillierte Qualitätskriterien oder gar Handlungsanweisungen für die tägliche Arbeit vermissen. Während in den USA und Großbritannien die Qualifizierung der Museumsarbeit und die Akkreditierung bzw. Registrierung der Museen (die Begriffe werden meist synonym gebraucht) längst eingeführt sind und zu beachtlichen Erfolgen geführt haben, beginnt die Diskussion in Europa erst allmählich. Beispielhaft soll anhand der Niederlande – die sich am britischen System orientieren – aufgezeigt werden, wie ein solcher Akkreditierungs- bzw. Registrierungsprozess abläuft und welche Vorteile sich daraus für die Museen ergeben.
Gliederung:
1. Projektüberblick
2. Situation bei der Staatsgalerie Stuttgart
3. Praktische Umsetzung
4. Zusammenfassung und Ausblick
Abstract:
Das BSZ bietet den Staatlichen Museen in Baden-Württemberg sowie nichtstaatlichen Museen eine umfassende Betreuung im Rahmen von MusIS (Museumsinformationssystem) an. Die Grundlage bildet dabei die Objektdokumentation mit dem Softwaresystem IMDAS-Pro. Bei der Objektdokumentation wird für die Museen die Bilddokumentation von Museumsobjekten zu einem immer wichtigeren Faktor. Die dabei erzeugten hochauflösenden Bilddateien werden neben der Anzeige in IMDAS-Pro zu verschiedenen Zwecken (Forschung, Restaurierung, Publikation, Öffentlichkeitsarbeit, etc.) verwendet.
Damit stellen sie einen wichtigen digitalen Dokumentationsgegenstand dar, der sorgfältig verwaltet und archiviert werden muss, auch für eine dauerhafte Verfügbarkeit in der Zukunft (Langzeitarchivierung). Der Vortrag beschreibt ein Pilotprojekt mit der Staatsgalerie Stuttgart, in dem ein für alle Museen verwendbares Verfahren der Langzeitarchivierung mit IMDAS-Pro als Objektverwaltungssystem auf der Museumsseite realisiert wird. Der Prozess beginnt mit dem digitalen Bild eines Museumsobjekts, das im Fotoatelier erzeugt, mit Metadaten (sog. IPTC-Header) versehen und nach einem festgelegten Schema benannt wird.
Nach der Übertragung ans BSZ werden bestimmte Angaben aus Metadaten und Dateinamen extrahiert, an IMDAS-Pro übergeben und nach einer intellektuellen Kontrolle durch Museumsmitarbeiter in einem Medienobjekt abgelegt, das mit dem bereits dokumentierten Museumsobjekt verknüpft wird. Die kombinierten Daten aus Medienobjekt und Museumsobjekt werden als Metadaten für die Langzeitarchivierung der hochauflösenden Bilddatei verwendet. Diese wird mit Prüfsumme und Metadaten ins Langzeitarchiv des BSZ überführt. Über IMDASPro können ausgewählte Museumsmitarbeiter eine Kopie der hochauflösenden Bilddatei von einem Speicherserver des BSZ heruntergeladen. Auf dem Speicherserver werden zusätzlich noch verschiedene, automatisch erzeugte JPG-Derivate für unterschiedliche Verwendungszwecke im Museum vorgehalten. Auf diese Weise werden Verwaltung und Langzeitarchivierung von digitalen Bildern in einem Prozess zusammengefasst, der museumsseitig vom Objektdokumentationssystem IMDAS-Pro unterstützt wird.
Inhalt:
- Digitalisierung
- Digitalisierung Baden-Württemberg
- Normierung
- Normierung: Arbeitsabläufe und Qualität
- Spectrum: Objektzugang
- Normierung: CIDOC Conceptual Reference Model
- Normierung: Dublin Core Metadata Element Set
- Normierung: Schlagwortnormdatei der DNB
- Normierung: Getty Vocabularies
- Normierung: Getty Thesaurus of Geographic Names
- museumsvokabular.de
- museumsvokabular.de und Imdas-Pro
- museumsdat
- museumsdat: Beispiel DHM
- museumsdat: title, repository, description...
- museumsdat: location, actor...
- museumsdat: measurment, materials
- museumsdat: administration
- Dokumentation und Bildung/Forschung
- Dokumentation und Präsentation
- Dokumentation morgen
Inhalt:
- Zum Stand der Besucherforschung in Deutschland
- Verhältnis von Museumsbesuch und Internetnutzung
- Informationsbedürfnisse von Besuchern im Museum
- Besucherverhalten im Museum
- Informationsbedürfnisse von Besuchern im virtuellen Museum
- Besucherverhalten im virtuellen Museum
- Mögliche Konsequenzen für die Vermittlung und den Einsatz von Wissensmedien
Inhalt:
- Bibliotheken
- Archive: Archiv der Grafen Douglas in Langenstein
- Museum
- Sacherschließung in Archiv, Bibliothek, Museum
- Museumsdokumentation
- Spectrum
- Spectrum: Objektzugang
- Schnittstellen, Metadaten, Ontologien
- Unterschiede zwischen Bibliothek und Museum
- Geodaten: Bundesanstalt für Kartographie und Geodäsie
- Sacherschliessung: Getty
- Ortsnamen: Thesaurus of Geographic Names
- Ortsnamen: Alexandria Gazetteer
- Ortsnamen: Geographic Names Server
- SWD: Ortsnamen
- SWD: Körperschaftsgeographikum
- SWD: Personennamen
- Sacherschließung: Poly- vs. Monohierarchie
- Sachbegriffe: Top terms
- Sachbegriffe
- Museum: Uhrenthesaurus
- Erschließung: deutsche Initiativen
Inhalt:
- Artisten in der Zirkuskuppel
- ratlos (Alexander Kluge)
- Swift, Jonathan: Gullivers Reisen
- Wissenschaftliche Dokumentation
- Material: Farbmittel
- Material: Mineral und Anorganisches Material
- Begriffe, Hierarchie
- Material: Pflanzliches Material
- Hierarchie, Begriffe: SWD
- Material: Organisches Material
- Begriffe inkonsistenz
- Technik: Metallverarbeitung
- Begriffe: SWD, Bedarf
- Technik: Glasverarbeitung
- Bedarf
- Technik: Drucken
- Bedarf
- Objektbezeichnung: Kunst
- Bedarf
- Objektbezeichnung: Kunsthandwerk
- Objektbezeichnung: Kunst und Kunsthandhandwerk
- Bedarf
Inhalt:
Arbeitsprozesse im Rahmen einer Ausstellungsvorbereitung (= Anforderungen an das Ausstellungsmodul):
1. Auswahl / Erfassung der Exponate der Ausstellung
2. Einrichtung der Ausstellung (Exponate)
3. Leihvorgänge (incl. Adressenverwaltung)
4. Transport-und Verpackungsvorgänge
5. Restaurierungsvorgänge (für die Ausstellung anfallend)
6. Ausstellungskatalog
7. Architektur / Design der Ausstellung (incl. Saaltexte) (z.Z. noch in Entwicklung)
Inhalt:
- Analyse des Altdatenbestandes
- Migrationsvorbereitung
- Datenaufbereitung
- Allgemein
- 1. Inhaltlich-strukturelle Aufbereitung der Altdaten
- 2. Formatanpassung an die IMDAS-Feldformate
- 3. Thesaurus- und Stammdatenabgleich
- Migrationsstrategien
- Allgemein
- 1. Vollständige Datenaufbereitung
- 2. Teilweise Datenaufbereitung
- 3. "Quick and Dirty"
- 4. Händische Datenübertragung
- Datenaufbereitung
- Voraussetzungen
- Organisation und Zeitplan der Migrationsprojekte
Inhalt:
- Die Software
- Das Hosting, Technische und inhaltliche Betreuung durch das BSZ
- Die Projekte
- Pilotprojekte 2003
- Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart
- Badisches Landesmuseum Karlsruhe
- Projekte 2004 bis 2006
- Anforderungen an umfangreiche wissenschaftliche Präsentationen
- Staatliche Kunsthalee Karlsruhe
- Württembergisches Landesmuseum Stuttgart
- Sonstige Anwenderwünsche
Inhalt:
- Rückblick: IMDAS-Pro 3.0 Highlights
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Benutzerdefinierte Masken
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Optionale Masken
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Thesaurusbearbeitung
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Office Anbindung
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Maskenexplorer / Aufgabenbereich
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Offline Modus
- IMDAS-Intranet
- IMDAS-Pro Neuheiten 2006: Import / Export / Ergänzung
- IMDAS-Pro Zusammenfassung Neuheiten 2006
ICONCLASS wird sowohl für Darstellung und Ikonographie, als auch für die Schlagworte benötigt.
Auf zusätzliche Fachthesauri (z. B. ägyptologischer Thesaurus des CCER) kann jedoch nicht verzichtet werden.
Für das Feld „Schlagworte“ ist sicher in den meisten Fällen die SWD mit ihrer großen Begriffsvielfalt zu verschiedensten Themenbereichen gut geeignet.
In zunehmendem, vermutlich exponentiell wachsendem Maße werden Inhalte aus dem gesamten Kulturbereich im Netz verfügbar sein. Der Bericht des American Council of Learned Societies spricht in diesem Zusammenhang von cyberinfra-structure und digital scholarship.
Auch in Deutschland werden die Digitalisierungsbemühungen verstärkt, um das Angebot an wissenschaftlicher Information zu erhöhen, vielfach angestoßen durch die seit Jahren seitens der EU unterstützten Maßnahmen. Stellvertretend für andere Projekte sei das von Google in Zusammenarbeit mit namhaften Universitäten z. B. der ivy league geplante genannt, in dem es um die Digitalisierung der gesamten Buch- und Handschriftenbestände dieser Universitäten geht. Solche Projekte, aus denen offensichtlich erheblicher geldwerter Nutzen erwartet wird, werfen neben den (kultur)politisch-rechtlichen zahlreiche weitere Fragen auf. - Der Einsatz von technischen Verfahren hat bisher und wird in Zukunft weitere Anstrengungen hinsichtlich der Normierung und Normung der Verfahren erfordern, um anschluß- und kommunikationsfähig zu sein – und zu bleiben. Die Hoffnung, daß intelligente und schnelle Indexierungsverfahren diesen Aufwand erübrigen könnten, hat sich bisher nicht erfüllt. Vielmehr wird es um eine Mischung aus Einsatz wie Entwicklung von Normvokabularien und Indexierung gehen.
Den Bibliotheken, Archiven und Museen stellt sich die Frage, was und wie digitalisiert wird. Das Was öffnet das Problemfeld der Auswahl aus dem Fundus der Kulturgüter, da augenblicklich niemand annimmt, daß eine vollständige Digitalisierung sinnvoll bzw. möglich ist. Hinter dem Wie versteckt sich nicht nur das Problem der Publikationsfähigkeit der Digitalisate, sondern auch der Erhaltung einer Wissensstruktur, die die Vernetzung individueller Objektinformation mit den anderen Wissenswelten nicht zerschneidet, sondern aufbewahrt. Vorhandene Angebote im Netz sollten in Hinsicht auf diese Fragestellung geprüft werden.
Die Vernetzung und ubiquitäre Verfügbarkeit der Wissensbestände wird zu einer grundsätzlichen Wandlung des wissenschaftlichen Arbeitens, aber auch der Informationsbeschaffung insgesamt führen. Ob gänzlich neue wissenschaftliche Einsichten in den Kulturwissenschaften möglich sind, wie manche hoffen, muß angesichts der erst beginnenden Entwicklung unbeantwortet bleiben. Eines scheint allerdings sicher: Bilder – bewegt und unbewegt – werden eine zunehmende und wichtigere Rolle als bisher spielen. Technisch, organisatorisch und finanziell stehen die Bibliotheken, Archive und Museen in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen, wenn es darum geht, Optionen auf die Zukunft im Rahmen der internationalen Entwicklung zu wahren.
In zunehmendem, vermutlich exponentiell wachsendem Maße werden Inhalte aus dem gesamten Kulturbereich im Netz verfügbar sein. Der Bericht des American Council of Learned Societies spricht in diesem Zusammenhang von cyberinfra-structure und digital scholarship.
Auch in Deutschland werden die Digitalisierungsbemühungen verstärkt, um das Angebot an wissenschaftlicher Information zu erhöhen, vielfach angestoßen durch die seit Jahren seitens der EU unterstützten Maßnahmen. Stellvertretend für andere Projekte sei das von Google in Zusammenarbeit mit namhaften Universitäten z. B. der ivy league geplante genannt, in dem es um die Digitalisierung der gesamten Buch- und Handschriftenbestände dieser Universitäten geht. Solche Projekte, aus denen offensichtlich erheblicher geldwerter Nutzen erwartet wird, werfen neben den (kultur)politisch-rechtlichen zahlreiche weitere Fragen auf. - Der Einsatz von technischen Verfahren hat bisher und wird in Zukunft weitere Anstrengungen hinsichtlich der Normierung und Normung der Verfahren erfordern, um anschluß- und kommunikationsfähig zu sein – und zu bleiben.
Die Hoffnung, daß intelligente und schnelle Indexierungsverfahren diesen Aufwand erübrigen könnten, hat sich bisher nicht erfüllt. Vielmehr wird es um eine Mischung aus Einsatz wie Entwicklung von Normvokabularien und Indexierung gehen. Den Bibliotheken, Archiven und Museen stellt sich die Frage, was und wie digitalisiert wird. Das Was öffnet das Problemfeld der Auswahl aus dem Fundus der Kulturgüter, da augenblicklich niemand annimmt, daß eine vollständige Digitalisierung sinnvoll bzw. möglich ist. Hinter dem Wie versteckt sich nicht nur das Problem der Publikationsfähigkeit der Digitalisate, sondern auch der Erhaltung einer Wissensstruktur, die die Vernetzung individueller Objektinformation mit den anderen Wissenswelten nicht zerschneidet, sondern aufbewahrt. Vorhandene Angebote im Netz sollten in Hinsicht auf diese Fragestellung geprüft werden.
Die Vernetzung und ubiquitäre Verfügbarkeit der Wissensbestände wird zu einer grundsätzlichen Wandlung des wissenschaftlichen Arbeitens, aber auch der Informationsbeschaffung insgesamt führen. Ob gänzlich neue wissenschaftliche Einsichten in den Kulturwissenschaften möglich sind, wie manche hoffen, muß angesichts der erst beginnenden Entwicklung unbeantwortet bleiben. Eines scheint allerdings sicher: Bilder – bewegt und unbewegt – werden eine zunehmende und wichtigere Rolle als bisher spielen.
Technisch, organisatorisch und finanziell stehen die Bibliotheken, Archive und Museen in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen, wenn es darum geht, Optionen auf die Zukunft im Rahmen der internationalen Entwicklung zu wahren.
Inhalt:
- Dienstleistungen des Bibliotheksservice-Zentrums für Museen im Überblick
- Dienstleistungen des Bibliotheksservice-Zentrums für Museen
- Technische Betreuung
- Kurze Vorstellung von IMDAS-Pro
- Nutzung der IMDAS-Pro-Datenbank für interne Aufgaben des Museums
- Nutzung der IMDAS-Pro-Datenbank für die Vermittlung der Sammlungsinhalte nach außen
- Datenbankbasierte, digitale Präsentationen mit Pan-Net-Catalogue
Ausgangspunkt des MusIS-Projektes war eine Vorgabe des Finanzministeriums:
Anfang der 90er Jahre verlangte es von den staatlichen Museen die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für den Einsatz von EDV, das neben technischer Ausstattung und Vernetzung die Einführung einer einheitlichen Software-Lösung berücksichtigen sollte. Zu den staatlichen Museen des Landes Baden-Württemberg gehören folgende Einrichtungen: das Archäologische Landesmuseum, das Badische Landesmuseum Karlsruhe, das Württembergische Landesmuseum Stuttgart, das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, das Lindenmuseum Stuttgart, das Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim, die Staatsgalerie Stuttgart, die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe und das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart. Hinzu kommen die kommunalen Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, die in der Struktur mit den Landesmuseen vergleichbar sind.
Die Aufzählung der am Projekt beteiligten Museen vermittelt einen Eindruck von der Dimension des geplanten Projektes. Handelt es sich doch hierbei nicht nur um elf Landesmuseen mit unterschiedlichen Sammlungsschwerpunkten sondern auch um Einrichtungen, in denen sich über Jahre hinweg unterschiedliche Arbeitsstrukturen und Aufgabenteilungen etabliert haben.
Von Projektbeginn an wurde die Realisierung einer integrierten Lösung angestrebt:
Sämtliche Arbeitsbereiche – angefangen von der Museumsdokumentation über die Ausstellungsorganisation, die Restaurierung bis hin zur Verwaltung - sollten von einem „landeseinheitlichen“ Museumsinformationssystem abgedeckt werden. Mit dem Einsatz eines solchen Systems und der damit verbundenen Vernetzung aller Arbeitsbereiche sollte die Museumsarbeit verbessert und erleichtert werden. Über diesen Rationalisierungseffekt hinaus favorisierte man die einheitliche Datenhaltung mit dem Ziel, die komplexen Inhalte später museumsübergreifend recherchieren und austauschen zu können.
Es wird über die Erfahrungen berichtet, die die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim bislang mit der Anwendung einer Datenbank zur Objektverwaltung gemacht haben. Im Vordergrund stehen hierbei vor allem die Vorüberlegungen zur Anschaffung einer speziellen Datenbank und der praktische Umgang mit dieser.
Die Reiss-Engelhorn-Museen stellen ein in der Struktur mit Landesmuseen vergleichbares Mehrspartenhaus dar, jedoch mit städtischer Trägerschaft. Die Sammlungsabteilungen setzen sich aus den Bereichen Kunstgeschichte, Regional- und Stadtgeschichte, Theater- und Musikgeschichte, Archäologie und Landesdenkmalpflege sowie Natur- und Völkerkunde zusammen. Ausgangspunkt für die Anschaffung einer Museumsdatenbank zur Objektverwaltung war die bevorstehende Generalsanierung des Stammhauses der Reiss-Engelhorn-Museen, dem Mannheimer Zeughaus.
Es handelt sich beim Zeughaus um einen denkmalgeschützten Gebäudekomplex, der zu den bedeutendsten historischen Bauwerken der Stadt Mannheim zählt. In den fünf Stockwerken des Gebäudes sind die Kunst-, Stadt-, Regional-, Theater- und Musikgeschichtlichen Sammlungen sowie die zugehörigen Depots untergebracht. Der Bestand umfasst mehrere Tausend Objekte. Diese können nicht einfach von Standort A nach B transportiert werden, sondern müssen zunächst gereinigt, von Restauratorinnen und Restauratoren gesichert und verpackt werden.
Diese Tatsache hat man als einmalige Chance gesehen, den Großteil des Objektbestandes mit einer EDV-gestützten Kurzinventarisierung und Standortverwaltung zu erfassen und mit digitalen Fotos zu dokumentieren. Die Vorüberlegungen zur Anschaffung einer Museumsdatenbank begannen im Sommer 2001. Die Reiss-Engelhorn-Museen entschieden sich für die Museumsdatenbank Imdas-Pro. Dieses Archivierungs- und Digitalisierungsprogramm ist ein Produkt von Joanneum Research, Institut für Informationssysteme und Informationsmanagement in Graz. Die technischen Grundlagen dieser auf einer relationalen Datenbank beruhende Software wurden von der Informationstechnologie-Abteilung der Stadt Mannheim geprüft.
Bei der Entscheidung für Imdas-Pro spielten noch zwei weitere Kriterien eine wichtige Rolle: Zum einen musste berücksichtigt werden, dass die Archäologische Abteilung der Reiss-Engelhorn-Museen seit mehreren Jahren bei der Entwicklung der Datenbank Imdas-Pro beteiligt war. Zum anderen entstand für uns die Möglichkeit, durch die Anwendung von Imdas-Pro als einzig nichtstaatliches Museum im MusIS-Projekt des Landes Baden-Württemberg teilzunehmen und mitzuarbeiten, was für die Realisierung unseres Kurzinventarisierungsvorhabens im Rahmen der Generalsanierung von entscheidender Bedeutung war. Bei dem MusIS-Projekt handelt es sich um ein Vorhaben des Landes Baden-Württemberg, das sich die Einführung eines landeseinheitlichen Museumsinformationssystems in allen staatlichen Museen zur Aufgabe gemacht hat.
Seit 2000 hat das Bibliotheksservice-Zentrum in Konstanz – kurz BSZ – im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg die Koordination des MusIS-Projektes und damit auch die Betreuung der am MusIS-Projekt beteiligten Museen übernommen.
Metadaten meint auf den ersten Blick Daten über Daten, entspricht also nicht ganz dem ursprünglichen griechischen Gebrauch, der eher einem Dazwischen oder Herüber entsprach. An diese Bedeutung knüpfen noch heute einige Wortbildungen an, z. B. Metapher. Vor allem im philosophischen Sprachgebrauch hat sich die Bedeutung der Letztbegründung einer Sache etabliert: Metalogik, Metatheorie, Metaphysik. Gerade am Begriff der Metaphysik läßt sich zeigen, wie derjenige der Metadaten methodisch zu verstehen sein könnte. Bereits im Abschwung der philosophischen Beschäftigung mit der Metaphysik, ja ihrer Diskreditierung als reine, d.h. hier: müßige Spekulation hat KANT den Versuch einer Neubegründung der Metaphysik gemacht. Das Ergebnis ist die in den Prolegomena zu findende Kurzfassung des Argumentes, das er in der ersten Kritik entwickelt hat. Dort stellt er nochmals die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis bzw. im engeren Sinne: wissenschaftlicher Erkenntnis. Das Ergebnis seiner Überlegungen ist bekannt:
Erkenntnis ist nur möglich, wenn vorausgesetzt wird, daß es kategoriale Begriffe gibt, die jeder Erfahrung vorausliegen, apriori gegeben sind und das begründen, was als transzendentaler Idealismus bezeichnet wird.
Kategoriale Begriffe dieser Art sind z. B. Raum und Zeit, ohne die empirische Erkenntnis nicht möglich wäre.
Methodisch wäre also in Hinsicht auf Daten zu fragen, was ihnen kategorial vorausliegt, um Daten überhaupt zu ermöglichen. Das wäre ein philosophisch begründeter Begriff von Metadaten, der hier aber – das wird sofort deutlich – viel zu weit greift. Es geht beim Begriff der Metadaten mehr um die Normierung des Gebrauchs, also etwa das, was WAIDACHER als Funktion der Metamuseologie im Verhältnis zur Museologie (theoretische wie praktische) definiert hat. Es geht also um Standards, die Kommunikation ermöglichen sollen.
Damit sind wir von einer philosophischen Begründung weit entfernt. Standards sind ausschließlich eine Frage der Konvention. Bei Metadaten handelt es sich also eher um eine Sprache, die versucht, den aktuellen sprachlichen Gebrauch zu normieren. Auf dieser metaphorischen Ebene kann deutlicher gemacht werden, was unter Metadaten zu verstehen sein könnte. COULMAS hat in Hinsicht auf die visuelle Fixierung des Wortes davon gesprochen, daß diese die Standardisierung seiner Form notwendig und die Beobachtung der Abweichung von einem vorherigen Zustand erst möglich mache. Genau das ist die Funktion von Metadaten.