5. BSZ-Kolloquium 2003
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Keywords
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Year of publication
- 2003 (24)
Als Desiderat, weniger als wirklich beherrschbare Aufgabe wurde die langfristige Erhaltung und Benutzbarkeit elektronischer Ressourcen bislang betrachtet. Dies ändert sich schlagartig mit der Einladung zum Workshop „Langzeitverfügbarkeit elektronischer Dokumente“ durch die Deutsche Bibliothek und ihre Partner im Herbst 2002:
Für Langzeitarchivierung und –verfügbarkeit von elektronischen Ressourcen wird die Zeit als gekommen betrachtet, die Planung mittelfristig tragfähiger Konzepte und Lösungen anzupacken. Die Abschlusserklärung dieser Veranstaltung hält fest: „Die Teilnehmer des Workshops sehen großen Handlungsbedarf bei der Sicherung der Langzeitverfügbarkeit digitaler Objekte. Sie sind der Überzeugung, dass die sich dabei ergebenden Aufgaben als Gemeinschaftsaufgabe arbeitsteilig, kooperativ und ökonomisch gelöst werden müssen... Pluralität der eingesetzten Methoden und Verfahren und Redundanz der Speicherung sind erwünscht.“
Dieses Startzeichen, jetzt in einer gemeinsamen Anstrengung diese Aufgabe anzugehen, gibt auch in der Verbundregion des SWB Anlass zu gemeinsamen Überlegungen; zwei Gespräche zwischen den Direktionen von BLB Karlsruhe, BSZ Konstanz und WLB Stuttgart führen zum gemeinsamen Entschluss, Online-Publikationen in die Sammlungen der Landesbibliotheken sammelnd und archivierend einzubeziehen.
Ein Schreiben von Frau Mallmann-Biehler an Herrn Ehrle und Herrn Kowark hält fest: „In enger Kooperation von BLB, WLB und BSZ soll ein Depot- und Portalsystem aufgebaut werden, dessen Ziel die langfristige Archivierung und Verfügbarkeit von Online-Dokumenten ist. Dies geschieht in enger Kooperation mit dem Programm Der Deutschen Bibliothek zur Langzeitarchivierung.“ Im Herbst 2003 erklärt sich das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg bereit, mit einer Anschubfinanzierung die technische Entwicklung des Projekts zu fördern.
Als im Jahr 2000 das Konsortium DDC Deutsch gegründet wurde, um die Einführung der DDC im deutschen Sprachraum voranzutreiben, war es schon vom Anfang an das erklärte Ziel, die Arbeit der Übersetzer nicht nur für eine Druckausgabe zu verwenden, sondern auch darauf basierende elektronische Dienste zur Verfügung zu stellen.
Relativ früh in der IT-Entwicklung, die im Rahmen des DFG-geförderten Projektes DDC Deutsch geleistet wird, wurde entschieden, die übersetzte DDC nicht als Normdatei im üblichen Sinne zu verbreiten. Stattdessen wurde eine zentrale Datenhaltung in Der Deutschen Bibliothek bevorzugt, die die Klassifikationsdaten bereithält und den Zugriff darauf ermöglicht.
Dabei lassen sich drei – zugegeben recht heterogene – Benutzergruppen identifizieren mit jeweils eigenen Anforderungen an Zugangsmöglichkeiten und Schnittstellen:
1. Bibliothekare und andere Fachbenutzer,
2. Bibliotheksbenutzer im weitesten Sinne sowie
3. andere Computersysteme
"Geschichten erzählen" meint in diesem Vortrag das Darstellen und Vermitteln musealer Inhalte mittels digitaler Szenografien. Dabei stellt das multimediale Erzählen einer Geschichte im Vergleich zum Zeigen von digitalisierten Beständen komplexere Anforderungen an das Ausgangsmaterial, die Projektplanung und -konzeption sowie an die gestalterische Umsetzung.
Im Laufe meines Vortrages werde ich den Vergleich zwischen beiden Präsentationsformen veranschaulichen und vertiefen, Ihnen die im BSZ getestete Software ORA System kurz vorstellen und der Frage nach der Verwendbarkeit museumsdokumentarischer Daten nachgehen.
Während der ersten Testphase im BSZ entstand der Prototyp einer multimedialen Ausspielung, den ich Ihnen am Ende des Vortrages auch zeigen möchte. Beim Erstellen eines digitalen Kataloges werden die Objektdaten eins zu eins in das Redaktionssystem übernommen. Das Systematisieren und Anordnen der Informationen sowie die gestalterische Umsetzung können von einer Person - dem Museumsdokumentar etwa – bewerkstelligt werden.
Ein Chorleiter sucht Chormusik für seinen Laienchor. Ein Klavierlehrer sucht nach neuen Klavierschulen für seine Schüler. Ein Gitarrist sucht Werke für Flöte und Gitarre, ein Geiger Violinsonaten. Ein Schüler soll ein Referat mit Musikbeispielen über die Sonatenhauptsatzform halten. Um derartige Fragen beantworten zu können, führen Musikabteilungen einiger wissenschaftlicher Bibliotheken noch Kataloge zur Erschließung der musikalischen Besetzung und der musikalischen Form oder Gattung nach hausinternen Regeln, während dieser Sachverhalt für Musikhochschulbibliotheken wie Öffentliche Musikbibliotheken sogar primärer Aspekt der systematischen Aufstellung ihrer Noten und Tonträger ist.
Ein überregionales Regelwerk gibt es allerdings nicht. Die RSWK-Musik sind nicht über das Entwurfsstadium von 1991 hinausgekommen. Mit dem Ziel, eine Grundlage für kooperative Erschließung und darüber hinaus für lokale und regionale Nutzung zu schaffen, haben sich nun die Landesbibliotheken Speyer, Stuttgart und Dresden sowie die Musikhochschulbibliotheken Freiburg, Mannheim und Trossingen zu einer AG unter Leitung des BSZ zusammengeschlossen.
Mit der Erschließung selbst, die ich Ihnen nun vorstellen möchte, wird so schnell wie möglich begonnen werden.
Die Zentrale Fernleihe automatisiert und beschleunigt den Fernleihverkehr zwischen den teilnehmenden Bibliotheken im Südwestverbund. In der UB Hohenheim gab es bereits vor dem Start der Zentralen Fernleihe ein selbst entwickeltes lokales elektronisches Fernleihsystem für die Aufgabe von Bestellungen über das Internet durch die Benutzer. Es lag also nahe, die vom BSZ entwickelte Zentrale Fernleihe mit dem lokalen System zu koppeln.
Die Zentrale Fernleihe automatisiert und beschleunigt den Fernleihverkehr zwischen den teilnehmenden Bibliotheken im Südwestverbund. In der UB Hohenheim gab es bereits vor dem Start der Zentralen Fernleihe ein selbst entwickeltes lokales elektronisches Fernleihsystem für die Aufgabe von Bestellungen über das Internet durch die Benutzer. Es lag also nahe, die vom BSZ entwickelte Zentrale Fernleihe mit dem lokalen System zu koppeln.
Die Regionale Datenbank-Information Baden-Württemberg (ReDI) bietet den teilnehmenden Einrichtungen neben dem Hosting von Datenbanken und der Einbindung der Datenbanken in einen einheitlichen Rahmen auch so genannte Mehrwertdienste an.
Der wichtigste dieser Dienste ist die ReDI-Bestandsabfrage, mit der im Anschluss an die Recherche festgestellt werden kann, ob der gewünschte Titel in elektronischer oder gedruckter Form verfügbar ist oder gegebenenfalls bestellt werden kann. Die ReDI-Bestandsabfrage ermöglicht damit eine Integration des Datenbankangebots mit anderen Dienstleistungen der Bibliotheken. Die ReDI-Bestandsabfrage ist Kontext-sensitiv und OpenURL-kompatibel, die Volltextverlinkung erfolgt bisher aber nur über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und damit nur auf Zeitschriftenebene.
Mit der Einbindung von CrossRef und den inzwischen um die Jahrgangs- bzw. Heftinformationen erweiterten Bestandsangaben aus der EZB sollte es möglich sein, auch eine Volltextverlinkung auf Artikelebene über die ReDI-Bestandsabfrage zu realisieren. Dieser Lösungsansatz hat im Vergleich zu Linkingsystemen wie SFX, EBSCO LinkSource oder Ovid's LinkSolver den großen Vorteil, dass die aufwendige Pflege von Bestandsdaten im Linkingsystem entfällt. Erste Tests zur Einbindung von CrossRef sind viel versprechend verlaufen.
Ich möchte in meinem Vortrag kurz über unsere Bibliothek und ihre Aufgaben sowie über unsere Katalogisierung im SWB berichten. Dann möchte ich Ihnen etwas über HORIZON als solches und seinen Einsatz bei uns erzählen. Und zum Schluss ein Resümee ziehen und einen Ausblick geben.
Bereits in der Projektphase des Landesmuseums wurden seit 1979 im großen Umfang Bücher erworben. Größtenteils geschah dies durch Schenkungen. Als das Museum 1990 eröffnet wurde, war der Bestand damals schon enorm gewachsen – zum großen Teil jedoch unbearbeitet.
Unsere Bibliothek umfasst derzeit ca. 90.000 Bände und ist als systematische Freihandbibliothek mit angeschlossenem Magazin und Außendepot konzipiert. Wir verfügen über ca. 280 laufende Zeitschriften, 830 Videokassetten und 230 CD-ROMS/DVDs. Unser jährlicher Zuwachs an Bänden beträgt ca. 2.300 Bände. Hauptsächlich dienen wir unseren Museumsmitarbeitern und ihrer täglichen Arbeit.
Insbesondere zur Ausstellungsvorbereitung und –begleitung, aber auch als wissenschaftliche Spezialbibliothek für unsere Wissenschaftler, sind wir fester Bestandteil im Arbeitsablauf des Museumsbetriebes. Unsere Bibliothek ist jedoch auch öffentlich und somit für die Bevölkerung Mannheims und der Umgebung ein zusätzliches Angebot.
Unser Schwerpunkt richtet sich nach dem Schwerpunkt des Museums: Technik und Sozialgeschichte, sowie Landes und Unternehmensgeschichte des deutschen Südwestens. Als Service bieten wir Ausleihe und Fernleihe, nehmen Bestellwünsche entgegen und beraten gerne bei der Literaturrecherche. Im Jahr 2002 haben wir 3.368 Benutzer gezählt.
Unsere Bibliothek katalogisiert seit 1991 im SWB. Bis zum heutigen Tag haben wir 51.354 Bestandsnachweise gemeldet. Unser Anteil am Eigenkatalogisat betrug im laufenden Jahr: 30%. Wir vergeben an jedem Titel Schlagwörter nach den RSWK. Seit Mitte dieses Jahres nutzten wir den SWB auch im Sinne der Erwerbungskatalogisierung. Unsere Daten werden einmal wöchentlich per Datenabzug von Konstanz in unser HORIZON-System eingespielt. Somit haben wir leider eine Verzögerung von 1 Woche, in der die Bücher zwar nachgewiesen, aber noch nicht entleihbar sind. Der SWB bietet für uns einen klaren Vorteil im Rahmen der Recherche, der Katalogisierung und der Fernleihbearbeitung.
Zu guter Letzt haben wir es ihm zu verdanken, dass wir schnell unsere Albestände katalogisieren konnten und somit 1999 unseren Zettelkatalog abbrechen konnten.