4. BSZ-Kolloquium 2002
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Keywords
- Bibliothekskatalog (6)
- Inhaltserschließung (5)
- Sacherschließung (5)
- Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (4)
- Bibliothekssystem (4)
- Lokalsystem (4)
- SWD (4)
- Anglo-American cataloguing rules 2 (3)
- Katalogisierung (3)
- Online-Katalog (3)
Language
- German (23)
Has Fulltext
- yes (23)
Year of publication
- 2002 (23)
Die Marbacher Institute der Deutschen Schillergesellschaft bilden eine einheitliche Institution mit dem Namen Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv. Sie verfolgen das gemeinsame Ziel, Texte und Dokumente der neueren deutschen Literatur zu sammeln, zu ordnen und zu erschließen. Die Ergebnisse werden im Museum durch Ausstellungen und Kataloge, vom Archiv durch wissenschaftliche Veröffentlichungen, Lese- und Studienausgaben und mancherlei Verzeichnisse in verschiedenen Schriftenreihen der Deutschen Schillergesellschaft der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Eine hohe Auskunfts- und Erschließungsqualität auch unter schwierigen personellen und materiellen Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten, ist das Ziel des integrierten EDV-Systems "Kallías". Die Handschriftenabteilung verwahrt über 1.000 Autorennachlässe, Teilnachlässe und geschlossene Sammlungen sowie etwa 10 Millionen Einzelautographen (Manuskripte, Briefe, Lebensdokumente etc.) aus dem Bereich der neueren deutschen Literatur. Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs ist mit über 700.000 Büchern und Zeitschriften heute eine der größten Spezialbibliotheken für neuere deutsche Literatur und Literaturwissenschaft von der Aufklärung bis zur Gegenwart. In den Katalogen sind zudem rund 1.200.000 unselbständige Beiträge nachgewiesen.
Zur Bibliothek gehört die Dokumentationsstelle, die neben einer umfangreichen Zeitungsausschnittsammlung, neben Theaterprogrammen und Dokumenten des literarischen Lebens, einen Bestand an 32.000 Hörfunk- und Fernsehmanuskripten sowie 18.000 Ton- und Bildträgern umfasst. In der Bildabteilung finden sich die Museumsobjekte, also ca. 200.000 Skulpturen, Gemälde, Graphiken, Photographien und Gegenstände.
Die vielfältigen Objekte der sammelnden Abteilungen lassen sich mit einem reinen Bibliothekssystem nicht sachgerecht erschließen. Die Deutsche Schillergesellschaft hat deshalb Ende 1995 eine europaweite Ausschreibung für eine integrierte Bestandsverwaltung durchgeführt, die den spezifischen Bedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig eine übergreifende Recherche und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen sollte. Die Anbindung des Lokalsystems an den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund war ebenfalls eine Kernforderung der Ausschreibung.
Den Zuschlag erhielt das Systemhaus BB-Data, das als Generalunternehmer die Software aDIS/BMS der Entwicklungsfirma aStec anbot. Etwa 50% der Anwendung "Kallías", wie sie nun genannt wurde, konnte auf dieses Standard-Bibliothekssystem zurückgreifen, weitere 50% waren eine Auftragsentwicklung vor allem für die Handschriften- und Bildabteilung. Im Laufe der Jahre 1996-1998 wurden in enger Zusammenarbeit mit aStec die Anforderungen an das System präzisiert, drei Prototypen entwickelt und intensiv getestet und optimiert. Im Dezember 1998 wurde Kallías dann nach umfangreichen Schulungen in allen Abteilungen in Betrieb genommen, zunächst jedoch mit einer nur lesenden Verbundanbindung, die Fremddatenübernahme, aber keine aktiven Meldungen erlaubte. Diese technisch komplexe Anbindung kam erst zusammen mit dem so genannten "Client II", der 2001 eine wesentliche Erweiterung und einen umfassenden Generationswechsel der Anwendung markierte. Im Oktober 2002 schließlich wurde der HTML-basierte Kallías-Online-Katalog auch für die Öffentlichkeit im Internet zugänglich gemacht, nachdem er zuvor nur auf dem Marbacher Campus nutzbar war.
Die Marbacher Institute der Deutschen Schillergesellschaft bilden eine einheitliche Institution mit dem Namen Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv. Sie verfolgen das gemeinsame Ziel, Texte und Dokumente der neueren deutschen Literatur zu sammeln, zu ordnen und zu erschließen. Die Ergebnisse werden im Museum durch Ausstellungen und Kataloge, vom Archiv durch wissenschaftliche Veröffentlichungen, Lese- und Studienausgaben und mancherlei Verzeichnisse in verschiedenen Schriftenreihen der Deutschen Schillergesellschaft der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Eine hohe Auskunfts- und Erschließungsqualität auch unter schwierigen personellen und materiellen Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten, ist das Ziel des integrierten EDV-Systems "Kallías". Die Handschriftenabteilung verwahrt über 1.000 Autorennachlässe, Teilnachlässe und geschlossene Sammlungen sowie etwa 10 Millionen Einzelautographen (Manuskripte, Briefe, Lebensdokumente etc.) aus dem Bereich der neueren deutschen Literatur. Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs ist mit über 700.000 Büchern und Zeitschriften heute eine der größten Spezialbibliotheken für neuere deutsche Literatur und Literaturwissenschaft von der Aufklärung bis zur Gegenwart. In den Katalogen sind zudem rund 1.200.000 unselbständige Beiträge nachgewiesen.
Zur Bibliothek gehört die Dokumentationsstelle, die neben einer umfangreichen Zeitungsausschnittsammlung, neben Theaterprogrammen und Dokumenten des literarischen Lebens, einen Bestand an 32.000 Hörfunk- und Fernsehmanuskripten sowie 18.000 Ton- und Bildträgern umfasst.
In der Bildabteilung finden sich die Museumsobjekte, also ca. 200.000 Skulpturen, Gemälde, Graphiken, Photographien und Gegenstände. Die vielfältigen Objekte der sammelnden Abteilungen lassen sich mit einem reinen Bibliothekssystem nicht sachgerecht erschließen. Die Deutsche Schillergesellschaft hat deshalb Ende 1995 eine europaweite Ausschreibung für eine integrierte Bestandsverwaltung durchgeführt, die den spezifischen Bedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig eine übergreifende Recherche und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen sollte.
Die Anbindung des Lokalsystems an den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund war ebenfalls eine Kernforderung der Ausschreibung. Den Zuschlag erhielt das Systemhaus BB-Data, das als Generalunternehmer die Software aDIS/BMS der Entwicklungsfirma aStec anbot. Etwa 50% der Anwendung "Kallías", wie sie nun genannt wurde, konnte auf dieses Standard-Bibliothekssystem zurückgreifen, weitere 50% waren eine Auftragsentwicklung vor allem für die Handschriften- und Bildabteilung. Im Laufe der Jahre 1996-1998 wurden in enger Zusammenarbeit mit aStec die Anforderungen an das System präzisiert, drei Prototypen entwickelt und intensiv getestet und optimiert. Im Dezember 1998 wurde Kallías dann nach umfangreichen Schulungen in allen Abteilungen in Betrieb genommen, zunächst jedoch mit einer nur lesenden Verbundanbindung, die Fremddatenübernahme, aber keine aktiven Meldungen erlaubte.
Diese technisch komplexe Anbindung kam erst zusammen mit dem so genannten "Client II", der 2001 eine wesentliche Erweiterung und einen umfassenden Generationswechsel der Anwendung markierte. Im Oktober 2002 schließlich wurde der HTML-basierte Kallías-Online-Katalog auch für die Öffentlichkeit im Internet zugänglich gemacht, nachdem er zuvor nur auf dem Marbacher Campus nutzbar war.
Die Vorträge und Diskussionen des 4. BSZ-Kolloquiums 2002 haben ein breites Spektrum aktueller Dienstleistungen des BSZ und seiner Teilnehmer vorgeführt sowie die Standardisierungsdebatte aufgegriffen, ob und wie eine Annäherung an internationale Regeln und Formate in Deutschland möglich erscheinen.
Die Behauptung steht im Raum, wir könnten alles in Baden-Württemberg – natürlich außer Hochdeutsch. Dann gehört bibliothekarische Sacherschließung sicher zu unseren Kompetenzfeldern. Um die Richtigkeit der Annahme zu belegen, sei im Folgenden ausgeführt, was im Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und auf der Verbunddatenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) im Lauf des Jahres 2002 geschehen ist oder gerade realisiert wird.
Vorgestellt werden einzelne Projekte, die zunächst scheinbar unverbunden sind. Wenn sich am Ende herausstellt, dass Sacherschließung im Verbund bedeutet, unter Optimierung von Werkzeugen und Geschäftsgängen die Erschließungsdichte und -tiefe zu verbessern, gleichzeitig aber verschiedene Systeme zu nutzen, so wird erkennbar, dass bibliothekarische Sacherschließung nicht ein einziges monolithisches Arbeitsfeld mit der Geschlossenheit der Formalerschließung darstellt. Vielmehr werden, um den vorhandenen Daten und den Bedürfnissen der Nutzerschaft in Recherche und Auskunft gerecht zu werden, verschiedene Datenquellen angeboten, wo möglich verbunden und genutzt werden müssen.
Im Verbund wird – um die Ausgangsthese aufzugreifen – nicht nur hochdeutsch gesprochen, sondern eben z.B. auch "altdeutsch" mit den Museen und Archiven, "bayerisch" mit der Regensburger Verbundklassifikation oder amerikanisch mit der Dewey Decimal Classification.
Die Behauptung steht im Raum, wir könnten alles in Baden-Württemberg – natürlich außer Hochdeutsch. Dann gehört bibliothekarische Sacherschließung sicher zu unseren Kompetenzfeldern. Um die Richtigkeit der Annahme zu belegen, sei im Folgenden ausgeführt, was im Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und auf der Verbunddatenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) im Lauf des Jahres 2002 geschehen ist oder gerade realisiert wird.
Vorgestellt werden einzelne Projekte, die zunächst scheinbar unverbunden sind. Wenn sich am Ende herausstellt, dass Sacherschließung im Verbund bedeutet, unter Optimierung von Werkzeugen und Geschäftsgängen die Erschließungsdichte und -tiefe zu verbessern, gleichzeitig aber verschiedene Systeme zu nutzen, so wird erkennbar, dass bibliothekarische Sacherschließung nicht ein einziges monolithisches Arbeitsfeld mit der Geschlossenheit der Formalerschließung darstellt. Vielmehr werden, um den vorhandenen Daten und den Bedürfnissen der Nutzerschaft in Recherche und Auskunft gerecht zu werden, verschiedene Datenquellen angeboten, wo möglich verbunden und genutzt werden müssen.
Im Verbund wird – um die Ausgangsthese aufzugreifen – nicht nur hochdeutsch gesprochen, sondern eben z.B. auch "altdeutsch" mit den Museen und Archiven, "bayerisch" mit der Regensburger Verbundklassifikation oder amerikanisch mit der Dewey Decimal Classification.
Elektronische Technologien durchdringen zunehmend alle Lebens- und Arbeitsbereiche wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Vor allem durch die breite Nutzung des Internets formiert sich die so genannte Informationsgesellschaft. Innerhalb dieser haben Archive zusammen mit Bibliotheken und Museen für die Sicherung und Bereitstellung des Kulturerbes einen bedeutenden Stellenwert. Im Zeitalter globaler Kommunikation treten so neben konventionelle Formen des Informationsangebots zunehmend auch neue Wege der Informationsvermittlung.
Die Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg als traditioneller Dienstleister für Verwaltung und Forschung entwickelt sich in den letzten Jahren verstärkt zu einem öffentlichen Informationsdienstleister. Dabei werden auch neue Kooperationsformen eingeschlagen, wozu auch die Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) gehört. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines kundenorientierten, mehrstufigen Internetangebots, das bis zur Präsentation von digitalisiertem Archivgut auf der untersten Stufe reicht. So wurden in den letzten Jahren neue Lösungen für Online-Findmittel mit Präsentationsmodulen für digitalisiertes Archivgut entwickelt, die die Basis für die Teilnahme an verschiedenen Portal-Projekten bilden. Durch die Digitalisierung von Archivgut besteht die Möglichkeit, interessierten Bürgern, Wissenschaftlern, Studenten und Schülern den Zugang zu den Quellen über Online-Medien wie dem Internet zu ermöglichen. Dadurch können einerseits die wertvollen Originale und Unikate geschützt werden, andererseits erhält der Nutzer unabhängig von Ort und Zeit völlig neue Zugriffsmöglichkeiten auf Archivgut.
In diesem Beitrag werden verschiedene Internet-Angebote und Technologien der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg vorgestellt, die neue Möglichkeiten des Zugangs zu Archivgut bilden.
Dabei werden folgende Themenbereiche angesprochen:
- Abbildung archivischer Information im Internet
- Mehrdimensionaler Zugang zu Archivinformationen durch Internet-Portale
- Online-Findmittel und digitalisierte Archivalien im Internet
- Technologien für Online-Angebote
Mit ermöglicht werden diese Aktivitäten durch die Zusammenarbeit mit dem BSZ. Seit zwei Jahren ist das BSZ einerseits als technischer Service-Dienstleister für die Staatliche Archivverwaltung tätig, andererseits als Projektpartner für die inhaltliche Zusammenarbeit im Sinne von Informationsverbundlösungen.
RAK und AACR - das Beste aus beiden. Vortrag auf dem 4. BSZ-Kolloquium am 18.09.2002 in Stuttgart
(2002)
Der Nikolausbeschluss 2001 des Standardisierungsausschusses hat die deutschen Katalogisierungsgemüter erhitzt. Dieser Effekt ist durchaus zu begrüßen, da zum ersten Mal offen und – inzwischen auch – sachbezogen über die Regelwerke diskutiert wird. Die Argumentationsbreite reicht von Beibehaltung der RAK-WB, Fertigstellung der RAK2 bis zur 1:1-Einführung der AACR2 mit allen Konsequenzen für ein nicht-englischsprachiges Land. Nach Meinung der Autorin kann eine vernünftige deutschsprachige Lösung nur eine moderne RAK2 mit noch stärkeren AACR-Komponenten sein. Dies Szenario soll in diesem Vortrag skizziert werden.
Inhalt:
- Die elektronische Vorgeschichte der "SLUB-LBS"
- Die Entscheidungsschritte
- Situations- und Marktanalyse
- Ausschreibung
- Auswahlentscheidung
- Finanzierung im HBFG-Verfahren
- Die Einführung in der SLUB
- Migrationsmodell, Datendefinition; Sigelvereinigung
- Neues Geschäftsgangmodell (Mai 2001)
- Systemdefinition LIBERO
- Hardware-Ausstattung
- Schulungen
- Libero kommt!
- Libero ist da!
- Beispiel WebOPAC
- LIBERO ist sicher gestartet
- SLUB: Erfahrung
- Sachsen: Projektstand
- Sachsen: Erfahrungen
- eine Zusammenfassung (?)
Der etwas provokante Titel soll keineswegs eine Dichotomie zwischen bibliothekarischer und nutzerorientierter Erschließung implizieren, sondern zwei Fragen stellen: Was suchen Nutzer in Bibliotheken? Was wollen Nutzer wissen? Die Antwort darauf wird immer heißen: Nutzer suchen nach Inhalten und wollen Informationen über Inhalte. Formale Aspekte, die unter bibliothekarischen Gesichtspunkten durchaus bedeutend sind, spielen für den Nutzer keine große Rolle; Schlagworte als Instrumente der verbalen Sacherschließung beschreiben Inhalte häufig unzureichend und sind für Nutzer vielfach unverständlich.
Die bunten Kataloge der Internet-Buchhändler stellen zunehmend einen Kontrast, aber auch eine Konkurrenz zu unseren OPACs dar. Wer in diesen Katalogen recherchiert, findet zwar meist nur eine rudimentäre und natürlich bibliothekarischen Kriterien nicht entsprechende Titelbeschreibung, dafür jedoch regelmäßig zusätzliche Informationen wie Abstracts oder Verlagsinformationen, Rezensionen, Abbildungen, Textproben. Sollen wir uns nun den Katalog von Amazon.de (und seiner Konkurrenten) zum Vorbild nehmen? Wir meinen ja und erfassen daher Abstracts und andere Inhaltsinformationen, die wir mit unseren Titelaufnahmen im Verbund verlinken. Wir sehen darin eine Fortsetzung unseres seit einigen Jahren verfolgten Zieles, die traditionelle Sach- und Formalerschließung um neue Komponenten zu erweitern. Seit 1997 beteiligen wir uns an der kooperativen Aufsatzerschließung, insbesondere durch die Katalogisierung von Festschriftenaufsätzen. Aufsätze in fortlaufenden Sammelwerken katalogisieren wir nur ausnahmsweise, jedoch weisen wir von den Verlagen im Internet angebotene Inhaltsinformationen über Zeitschriften (Inhaltsverzeichnisse, Abstracts, Volltexte) auf der lokalen Ebene nach.