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Koha und ERM
(2018)
Als das integrierte Bibliothekssystem Koha für eine öffentliche Bibliothek in Neuseeland entwickelt wurde, hätte vermutlich niemand damit gerechnet, dass es einmal weltweit in über 4.000 Bibliotheken zum Einsatz kommen würde. Es ist seither nicht nur geografisch über Neuseeland hinaus-, sondern auch in seinen Funktionalitäten gewachsen und wird heute in Bibliotheken aller Größen und Sparten eingesetzt. Dazu gehören neben öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken, Konsortien und Spezialbibliotheken auch Kunst- und Museumsbibliotheken.
Das Bibliotheksservice-zentrum Baden-Württemberg (BSZ) bietet seit mittlerweile über sechs Jahren Koha nach dem SaaS-Modell (Software-as-a-Service) deutschlandweit an. Die Zahl der betreuten Bibliotheken wächst stetig und umfasst die fast Koha-typische Bandbreite – eine Schule, mehrere Lehrerseminare, private und staatliche Hochschulen sowie Spezialbibliotheken. Zu letzterer Gruppe zählen auch drei der „Neuzugänge“ aus 2015 – das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und die beiden Bibliotheken des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Berlin und Frankfurt.
Das Open-Source-Bibliothekssystem Koha ist heute weltweit in mehreren Tausend Bibliotheken im Einsatz und wird von einer internationalen Community aus Anwendern und Supportdienstleistern kontinuierlich weiterentwickelt.
Das BSZ bietet Koha seit 2009 nach dem Modell Software-as-a-Service an und beteiligt sich in der Koha-Community aktiv an der Pflege und Weiterentwicklung des Systems. Der Vortrag stellt die bisher im BSZ gesammelten Erfahrungen sowie Trends und Entwicklungen in der Koha-Community dar.
Koha ist ein freies integriertes Bibliothekssystem, das als Open Source Software von einer globalen Community kooperativ entwickelt und weltweit bereits in mehr als 2.000 Bibliotheken eingesetzt wird.
Mit der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg hat das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) Ende 2009 die erste Koha-Installation in einer Hochschulbibliothek in Deutschland eingerichtet.
Dieser folgten eine weitere private Hochschule, fünf Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung, drei Spezialbibliotheken sowie eine Kataloganwendung für ein Digitalisierungsprojekt. Im März 2013 betreibt und betreut das BSZ damit insgesamt elf produktive Installationen, zwei weitere Migrationen sind noch bis zum Jahresende in Planung.
Das BSZ hat in den letzten Jahren Erfahrungen mit dem Hosting und Support von Koha gesammelt, als aktives Mitglied der Koha-Community eigene Features und Fehlerkorrekturen in verschiedene Versionen eingebracht und unterschiedliche Einrichtungen beim Umstieg und Einsatz des Bibliothekssystems unterstützt.
Koha ist in diesem Zeitraum gewachsen und wurde in mehreren Versionen stetig weiterentwickelt. Neben neuen Features und Funktionen wurden auch innerhalb der Community neue Workflows und Richtlinien etabliert, um den neuen Anforderungen und dem wachsenden Anwender- und Entwicklerkreis gerecht zu werden. Das Interesse an Open-Source-Lösungen ist im bibliothekarischen Bereich groß und mit Produkten wie VuFind auch in immer mehr Einrichtungen im Einsatz. Für viele Einrichtungen stellt sich die Frage, welchen Aufwand der Einsatz eines Open-Source-Bibliothekssystems für die eigene Einrichtung ist und inwieweit die Funktionalität den eigenen Anforderungen gerecht wird.
Dieser Beitrag geht neben einem Erfahrungsbericht zum Einsatz von Koha am BSZ und der bisherigen Zusammenarbeit mit der Community auf diese Fragen und mögliche Lösungswege ein.